In Hannover verschwundene öffentliche Skulpturen

Über die Jahrzehnte sind aus verschiedenen Gründen immer wieder Skulpturen aus dem öffentlichen Raum entsorgt worden. Dies kann aus verschiedenen Gründen passieren. In einigen Fällen mag einfach Materialermüdung dazu geführt haben, daß das Kunstwerk nicht mehr zu halten war. In anderen Fällen mag es durch Vandalismus zerstört worden sein, durch aggressive Passanten oder von offizieller Seite. Dann gibt es auch Fälle, wo die Instandsetzung beschädigter Kunstwerke zum Totalschaden geführt haben mag. Dann gibt es auch noch einzelne Dauerleihen nach auswärts. Und dann gab es auch noch eine dubiose Kunstkommission, die empfohlen hat, einige Werke zu entsorgen.

Die Liste hier ist sicher nicht vollständig und bei einigen Werken mag es sogar sein, daß diese von mir aufgrund ungenauer Ortsangaben einfach nicht auffindbar waren. Meinen jeweiligen Stand versuche ich zu notieren. Wer es besser weiß, möge es mir per elektronischer Post mitteilen. Für Korrekturen und Anregungen bin ich natürlich kurzfristig dankbar.

Die Liste stellt eine Ergänzung zur den Galerien zum Thema 'Öffentliche Kunst in Hannover' dar; Öffentliche Kunst in Hannover, alternative Sortierung nach Künstlern.

  1. 'Anemokinetisches Objekt II', 1971, Hein Sinken, im Rosenbuschweg eingelagert.

    Wenn man Objekt I und III gesehen hat, ist man natürlich auch auf II neugierig, welches aber seit Jahrzehnten vor der Öffentlichkeit verborgen ist - schade eigentlich. 2012 war einige Zeit übrigens auch 'Anemokinetisches Objekt I' verschwunden, wurde aber offenbar nur einige Monate lang renoviert.

  2. 'Außenobjekt Hannover', 1971, Hans Breder, Maschpark.

    Die Skulptur besteht aus Cortenstahl-Blöcken und polierten Stahlplatten schräg dazwischen, in denen sich die Blöcke und die Umgebung spiegeln. Je nach Blickwinkel ergibt sich so der Eindruck von geknickten Blöcken.

    Sowohl durch Vandalismus als auch Umwelteinflüsse haben insbesondere die polierten Stahlplatten so viel Schaden genommen, daß sie durch die neue Skulptur 'In Between' ersetzt wurde, bei dieser sind die Blöcke wirklich mit Knicken aneinandergefügt, auf die polierten Teile wurde verzichtet.

  3. 'Birkenstammhaus', 1980, Nils Udo, Maschteich (zwischen Maschsee und Neuem Rathaus).

    Aus dünnen Birkenstämmen besteht ein ovaler Raum mitten im Wasser. Einige Stämme stehen fast senkrecht im Wasser, eine hohe Kuppel bildend. Dazwischen sind weitere Stämme mit deutlich flacherem Winkel angeordnet, eine weitere Schar hat eine Steigung dazwischen und ist vorrangig innen sichtbar.

    Bereits im zweiten Winter nach der Aufstellung wurde die Skulptur durch Vandalismus zerstört, nachdem die Birken im vorherigen Frühjahr schon wieder ausgeschlagen waren.

  4. 'Briefstafette', 1951, Richard Khuöl, Hauptpostamt westlich vom Hauptbahnhof.

    Bei dem Wandrelief sind zwei Stafettenläufer in dem Moment dargestellt, wo sie statt des Stafettenstabes einen Brief übergeben.

    Samt Gebäude abgerissen.

  5. Brunnenplastik aus Bronze von Herbert Volwahsen, Standort Brandkasse (Schiffgraben 4?)

  6. 2012 verkauft: Celebration Tulips
  7. 'Der letzte heile Baum', ~1977, Passerelle, Bereich Raschplatz.

    Ein Bodenrelief, einen abstrahierten Baum darstellend

    Dieses schöne Bodenrelief ist wohl entsorgt worden, als die Passerelle zur (nahezu) kunstbefreiten Zone umgebaut wurde. Die kunstbefreite Passerelle wurde dann nach der Künstlerin und Ehrenbürgerin Hannovers Niki de Saint Phalle umbenannt. Vermutlich würde sich diese im Grabe drehen, wenn sie wüßte, daß mit der Umbenennung nach ihr so ein Kunstfrevel einherging.

  8. Diamant II, 1972/2014, Sanford Wurmfeld, Karmarschstraße, Höhe Köbelmarkt

    Nach dem Umbau der auch hier befindlichen U-Bahnhaltestelle wurde die Skulptur offenbar demontiert, ob dauerhaft oder nur vorübergehend, vermag ich nicht zu sagen.

  9. 'Die Bäume haben ihre Plätze verlassen', 1976, 1983, Hans-Jürgen Breuste, vor dem Sprengelmuseum.

    Mehrere Baumstämme liegen zu einem Haufen zusammen, wie zum Abtransport sind an den Kopfenden Taue als Laschen angebracht.

    Ab 1981 stand an gleicher Stelle vor dem Sprengelmuseum die Skulptur 'Stahl 5/81' von Erich Hauser, seit 2015 die Skulptur 'Another Twister' von Alice Aycock.

  10. 'Gartenskulptur', 1983/4, Ansgar Nierhoff, Vahrenwalder Straße 206/208.

    Die Arena-artige und damit große Anlage aus Sand und Stahl sollte eigentlich bei der genauen Angabe der Adresse kaum zu übersehen sein. Als ich danach gesucht habe, war mir die Dimension und das Aussehen nicht bekannt. Später habe ich ein Bild der Anlage gesehen, die mir so nicht aufgefallen ist. In dem Oval des Wegesystems gibt es jedenfalls zwei größere Wände aus Cortenstahl, entsprechende Aushübe liegen daneben.
    Nach abermaligem Besuch der Lokalität vermute ich nunmehr, daß die Anlage durch ein Gebäude, eventuell ein Hotel ersetzt wurde, genau konnte ich den ehemaligen Standort nicht lokalisieren.

  11. 'Glasturm', 1970, Walter Kuhn, erst Friederikenplatz, dann Goetheplatz.

    An einem vertikalen Haltegerüst ist eine Ornamentik aus rotem Glas montiert, volle Rechtecke oder auf der Spitze stehende quadratische Rahmen. Nachts war die Konstruktion beleuchtet.

    Die Skulptur ist letztlich Vandalismus zum Opfer gefallen und wurde 1976 demontiert. Flache Glasscheiben sind offenbar nicht ideal für Kunst an Stellen, die Idioten gut zugänglich ist, obgleich es bereits beim Goetheplatz etwas riskant gewesen sein sollte, zur Insel im Kreisel mit der Skulptur zu gelangen.

  12. Gotland, 1972 aufgestellt, demontiert 2011, Hans-Jürgen Breuste, Wiese nahe Lodemannweg, Seufzerallee, Stadionbad, Niedersachsenstadion

    Soweit mir bekannt ist, wurde die Skulptur eigentlich nur zu Renovierungszwecken demontiert. Allerdings ist der damit ursprünglich betraute Hans-Jürgen Breuste verstorben. Der ehemalige Aufstellungsort ist mittlerweile wieder begrünt.

  13. 'Hannover 1720', ~1977, Passerelle, Bereich Raschplatz.

    Das Bodenrelief im Pflaster deutet eine Karte von Hannover an. Erkennbar ist neben der Markierung des Standortes Raschplatz der Große Garten samt Herrenhäuser Allee, Aegidienkirche, Innenstadtbereich und ein kirchenartiges Gebäude ungefähr im Bereich des heutigen Welfenschlosses, welches aber erst deutlich später errichtet wurde als 1720.

    Dieses interessante Bodenrelief ist wohl entsorgt worden, als die Passerelle zur (nahezu) kunstbefreiten Zone umgebaut wurde. Die kunstbefreite Passerelle wurde dann nach der Künstlerin und Ehrenbürgerin Hannovers Niki de Saint Phalle umbenannt. Vermutlich würde sich diese im Grabe drehen, wenn sie wüßte, daß mit der Umbenennung nach ihr so ein Kunstfrevel einherging.

  14. 'ICHS', 1989, Ludger Gerdes, Georgengarten, am Bauchufer, nähe Wilhelm-Busch-Museum.

    Am Bachufer an den Bäumen, an der von den Wegen abwandten Seite sind große gelbe Buchstaben 'ICHS' montiert, also die Mehrzahl von 'ich' und bringt so wohl auch die Pluralität und Individualität (künstlerischer) Projekte zum Ausdruck bringen.

  15. 'Ikarus', 1982, Volkmar Haase, Königsworther Straße, Königsworther Platz.

    Die Edelstahlskulptur besteht aus auffälligen Ringsegmenten mit quadratischem Ring-Querschnitt. Im oberen Bereich dominiert ein nahezu kompletter, schräg angeordneter Kreisring mit einer Kerbe zur Seite, im unteren Bereich durchstoßen von einem weiteren Ringsegment, an einer Seite mit dranhängendem Kugelsegment. Im unteren Bereich zum Sockel hin befindet sich eine anzahlmäßig größere Gruppe von kleineren, miteinander verschmolzenen Segmenten.

    Die Skulptur ist vermutlich dauerhaft nach Celle ausgeliehen worden. Ursache könnte sein, daß sie nicht zum Projekt Skulpturenmeile gehört, aber teils als zugehörig wahrgenommen wurde.

  16. Kinetisches Objekt 69/258/30, ~1971/77, Hans Geipel, Rasen Rathenaustraße, Opernhaus.

    Nach einer Beschädigung (Vandalismus?) ist das Objekt demontiert worden und vermutlich dann in Langenhagen wieder aufgebaut worden.

  17. 'Lichtmaschine', 1970, Hans-Martin Ihme, Georgsplatz.

    Auf einer monumentalen Tafel sind diverse bunte Glühbirnen montiert, die vom einem Rechner angesteuert werden. Die digitale Elektronik unserer heute allgemein gebräuchlichen Rechner wirft hier sozusagen ihr Licht voraus.

    Die Skulptur ist wohl auch immer wieder Opfer von Vandalismus geworden und hat es so nicht in unsere Zeit geschafft, wo jeder gleich mehrere Rechner sein eigen nennt und jede moderne Waschmaschine wohl mehr Rechenleistung hat als das erste bemannte Raumschiff, welches auf dem Mond gelandet ist. Und da wäre solch ein historisches Kunstwerk, welches dies thematisiert, doch sehr schön gewesen. Leider ist die Skulptur bereits 1993 verschrottet worden.

  18. 'Makrokern 1290', 1971, Karl Ludwig Schmaltz, Ecke Karmarschstraße, Schmiedestraße 40.

    Ein Würfel mit abgeschrägten Ecken steht auf einem niedrigen Podest. Der Würfel ist hohl, es sind nur die Kanten ausgebildet. Im Inneren sind mit Stahlseilen einige längliche Klötze gespannt. Eine Innenbeleuchtung soll es wohl zeitweise auch gegeben haben.

    Der Aufstellungsort in einem Bereich mit vielen Passanten soll oft dazu geführt haben, daß das Kunstwerk als Mülleimer mißbraucht wurde. Eine Kunstkommission hat schließlich eine Demontage empfohlen. Das Kunstwerk wurde gegen einen Fahrradständer ausgetauscht. Ob oder warum das Kunstwerk nicht an weniger exponierter Stelle wieder aufgebaut wurde, ist mir nicht bekannt. Eine erneute Verfügbarkeit der Skulptur wäre sicher ein Gewinn. Geeignet wäre sicher ein Standort auf einem Fahrbahnmittelstreifen, wo auch andere Kunstwerke schon gut untergebracht sind - oder auch in bislang weniger interessanten Bereichen von Gärten, wie etwa der nordöstliche Bereich des Georgengartens.

  19. 'Maßkraft', 1990, Paul Isenrath, nördlicher Bereich des Georgengartens.

    Bei der Skulptur handelt es sich um eine sechzig Meter lange schwarze Wasserrinne, die exakt horizontal in einer Wiese ausgerichtet ist, was zur Folge hat, daß ein Ende einige Zentimeter im Boden steckt, während das andere Ende nach oben steht. Im Boden der Rinne steht in weißer Schrift 'Balance' und 'Gewicht'.

    Die Skulptur wurde anläßlich einer Ausstellung im Georgengarten installiert, war bereits 1977 erstmals in Kassel zu sehen. Im Georgengarten jedenfalls sollen nachts Radfahrer darüber gestürzt sein, die ohne Beleuchtung über die Wiese fahren wollten, statt die reichlich vorhandenen Wege zu nutzen - wo ich dann sagen würde: Gut für einen Garten, in dem es solche Rinnen gibt. Leider wurde diese wieder abgebaut.

  20. 'Passerellen-Relief', 1972, im Bereich des Platzes vor dem Hauptbahnhof.

    Das Wandrelief stellt ein über einige Meter sich wiederholendes abstraktes Muster dar, bestehend aus den Farben blau, grün und kleineren gelben Blöcken im Bodenbereich.

    Das Kunstwerk dürfte irgendeinem Umbau der Passerelle zum Opfer gefallen sein (~2000?).

  21. 'Relief', 1954, Kurt Lehmann, Bereich der heutigen Norddeutschen Landesbank am Friedrichswall, Willy-Brandt-Allee.

    Aufgrund des Neubaus des Bankgebäudes wurde das Relief samt Gebäude abgerissen. Das Relief soll digitalisiert sein - ob oder wo es verfügbar ist, kann ich nicht sagen.

  22. 'Schild', 1986, Norbert Rademacher, am Straßenschildmasten der Kaulbachstraße auf Höhe der Kant-Straße.

    Ein Rundes Kupferschild mit der Dimensionierung eines Verkehrsschildes ist mit einem Daumenloch einer Malerpalette versehen. Typisch für Werke von Rademacher fügt sich das Werk unauffällig in die Umgebung ein und wird nicht unbedingt gleich als Kunstwerk erkannt. Leider ist es mittlerweile verschwunden, nicht nur unauffällig.

  23. Schilderwald, 2009, Anne Nissen, Gudrun Baingo, Walter Jöris, Conrad-Wilhelm-Hase-Platz, Christuskirche.
  24. 'Slatka Dosada', serbokroatisch für 'Süße Langeweile', 2000/2004, Kai Lölke, Friedrichswall Ecke Osterstraße.

    Skulptur (2m hoch, aus hessischem Diabas) eines schlacksigen, jungen, schlanken Mannes, der in die Luft guckt. Einen Fuß hat er hinter dem anderen verschränkt, die Hände hinterm Po.

    Die Skulptur gehörte zu einer Galerie, die gelegentlich dort andere Skulpturen aufgestellt hat. Diese wurde jedoch demontiert, nachdem sie durch Vandalismus stark beschädigt wurde, befindet sich wieder restauriert beim Künstler.

  25. 'Spirale', 1971, Christian Weise, Bereich zwischen Kirchkreuzhof, Goldener Winkel, Knochenhauerstraße.

    Die Edelstahlskulptur stand auf einem niedrigen Sockel. An einem senkrechten Stab sind Stahlblechbänder angebracht, die sich im Wind bewegen können und so flexibel das Licht reflektieren.

    Wohl durch Spieltrieb, Vandalismus und Materialermüdung gab es wohl im unteren Bereich der Spirale immer wieder Abbrüche, die wohl im Wesentlichen durch Kürzungen 'behoben' wurden, bis dann wohl nichts mehr übrig war.

  26. 'Tanzende', 1965, Ursula (Hanke-)Förster, Relief, eingelagert in der Burgstraße.

  27. 'Tor', Wolf Gloßner, Arnswaldtstraße 19.

    Das Tor besteht aus zwei Pfosten, die unten einen rechteckigem Querschnitt haben. Oben draufgesetzt sind zwei umgedrehte rechtwinklige Dreicke, deren kürzeste Seiten oben sind, der rechte Winkel ist jeweils oben außen. Die anderen Ecken oben sind einander zugewandt.

    Ob das Tor noch steht oder nicht, kann ich nicht eindeutig sagen, vom öffentlichen Bereich aus ist es jedenfalls nicht zu sehen, nur ein anderes, großes, klassisches Steintor. Im nicht zugänglichen Innenhof-Garten sind einige andere Skulpturen als solche erkennbar.

  28. 'Two Lines Oblique', 1970, George Rickey, Rohmarkt, später außerhalb des öffentlichen Raumes im Außenbereich des Sprengelmuseums, heute von mir nicht mehr lokalisierbar.

    Wie der Titel schon andeutet, besteht die Skulptur aus zwei dünnen, beweglichen Zeigern, die an den oberen Enden eines Y-artigen Masten mit Kugellagern befestigt sind. So ergibt sich ein elegantes Windspiel mit einer Höhe von etwa elf Metern.

    Anfangs im öffentlichen Raum aufgestellt, wurde die Skulptur Opfer eines Verkehrsunfalles. Nach einer Restauration wurde die Skulptur im Hof des Sprengelmuseums montiert, wo ich sie allerdings auch nicht mehr lokalisieren konnte.

  29. Wolkenbrunnen, 1976, Kurt Schwerdtfeger, Diether Heisig, Günter Siebert, Passerelle.

    Der Brunnen abstrahiert grob einen 'Wasserkreislauf' oder jedenfalls das, was man davon sehen kann. Massive Stahlobjekte symbolisieren Wolken, von denen das Wasser herabregnet in eine kleine Wasserfläche, die in einen stilisierten Bach mündet.

    Der Brunnen ist 2001 einem Umbau der Passerelle zum Opfer gefallen und ist derzeit auf einem Bauhof der Stadt Hannover am Burgweg in Hainholz eingelagert - sicher der falsche Ort, denn dort wird ihn kaum jemand sehen.

  30. 'Yaya Yolcu', 1975, Katinka Nicolai, Klaus Dietrich Boehm, Ihme-Zentrum, beziehungsweise Am Küchengarten.

    Die Stahlskulptur besteht aus spiegelnden Flächen und gestreiften Flächen, die gegeneinander geknickt und insgesamt zu einem horizontalen Ellipsenprofil kombiniert sind.

    Die Skulptur hat über die Jahrzehnte stark gelitten, Umwelteinflüsse und Vandalismus. Wegen Verletzungsgefahr und weil die Mittel zur Restauration nicht aufgebracht werden konnten, wurde die Skulptur bei den Künstlern eingelagert. Die Brücke zum Ihme-Zentrum und Teile des Ihme-Zentrums selbst wurden im Übrigen auch zurückgebaut.

  31. 'Ytongsteinstele', Kurt Schwerdtfeger mit Studenten, Innenhof des Regionalen Rechenzentrums Niedersachsen (RRZN), Zugang über Schlosswender Straße 1-4 oder wochentags über die Wilhelm-Busch-Straße.

    Die Stele besteht aus mehreren Ytong-Quadern, aus denen Teile von Gesichtern als Relief herausgearbeitet worden sind.

  32. 'Zwei Steinblöcke ohne Titel', 1998, Fokko Brandts, Hildesheimer Straße/Vierthalerweg (Nähe Döhrener Turm).

    Gesucht habe ich nach den Steinblöcken aus blauem Syenit vergeblich. Ich gehe mal davon aus, daß sie inzwischen entsorgt wurden.

  33. 'Zwischen den Säulen', 1991, Siegfried Pietrusky, Verteilerebene der U-Bahnstation Aegidientorplatz, nähe Ausgang Georgsplatz.

    Die Skulptur besteht aus massiven Holzpfeilern, die zwischen Stahlbetonsäulen der U-Bahnstation montiert sind. Zwischen den äußeren großen Streben sind kleinere Querstreben angebracht, so daß eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Leiter oder Treppe entsteht, allerdings ist dafür dieser Mittelteil zu klein und die Pfeiler außen viel zu wuchtig. Einerseits nimmt die Skulptur so Strukturen der Station auf - Treppen und massive Bauweise - andererseits bringt sie organische Strukturen wie Fremdkörper in diese zugige Umgebung aus Stahlbeton, Stein, Kunststoff, stellt sich dem fast immer durcheilenden Passanten in den Weg.

    Angeblich wegen Stabilitätsproblemen, Verfall soll die Skulptur demontiert worden sein. Nun, immerhin stand sie in der Station sehr geschützt und durch die Zugluft auch immer trocken. In Langenhagen steht eine andere Holzskulptur von Pietrusky von ähnlichem Alter sogar im Freien.

Bislang von mir nicht lokalisierte Skulpturen

Bei diesen Skulpturen habe ich zwar gesucht, aber nichts gefunden. Ob nun die gegebenen Ortsangaben zu ungenau waren, ich unaufmerksam war oder auch diese Skulpturen inzwischen verschwunden sind, kann ich daher nicht sagen.

  1. 'Entschwebender', 1958, Kurt Schwerdtfeger, An der Bismarckschule.

    Das Relief aus Kalkstein habe ich bislang nicht auffinden können. Zwar gibt es an der Bismarckschule am Eingang ein Relief, welches aber nicht passend zum Titel aussieht und auch älter wirkt.

  2. 'Flötenspieler', 1983, Jan Kowalski, Eingang Zoo (Adenauerallee).

    Die aus einem Ahornstab hergestellte Skulptur konnte ich leider am Eingang des Zoos bislang nicht entdecken.

  3. 'Impressionen von Hannover', 1978, Rudolf Kedl, Passerelle Bahnhofstraße.

    Ob das Kupferrelief auch dem 'Renovierungsprojekt' 'kunstfreie Zone Passerelle' zum Opfer gefallen ist, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, vermute es aber.

  4. 'Junge mit Taube', 1956, Kurt Lehmann, Altenbekener Damm.

    Der Altenbekener Damm ist ziemlich lang und es gibt dort einige Gebäude wie Schulen, wo man die Bronzeskulptur vermuten könnte, gesehen habe ich sie bislang nicht.

  5. 'Knabe mit Taube', 1952, Zoltan von Scekessy, Friesenstraße.

    Das Relief habe ich bislang nicht nicht finden können.

  6. 'Knotenkreuz', 2001, Hans-Jürgen Breuste, Egestorf Gemeindezentrum.

    Es handelt sich um einen Eichenholzskulptur. Wo die stehen könnte, habe ich bislang nicht einmal raten können.

  7. 'Mais', 2001, Egar Negret, Vahrenwalder Straße, Nähe Wasserturm.

    Der Wasserturm ist an der Vahrenwalder Straße kaum zu übersehen, liegt etwa gegenüber der Einmündung Alter Flughafen. Eine Skulptur, die nach Mais aussieht, habe ich dort allerdings nicht gefunden.

  8. 'Mobile', 1985, Michael Hirscher, Stadtpark Fontänengarten.

    Den Stadtpark habe ich schon mehrfach nach einigen Objekten abgesucht, die teils recht gut hinter Büschen versteckt sind. Dieses Mobile aus Metall und Tuch blieb meinen Blicken bislang allerdings verborgen. Dabei handelt es sich sogar um eine der neueren Skulpturen in dem Park. Der Fontänengarten ist zudem noch der eher übersichtliche Teil des Parks, weswegen ich annehme, daß die Skulptur nicht mehr steht.

  9. 'Pan', 1954, Maria Becke-Rausch, Grundschule Meterstraße.

    Die Front des betreffenden Gebäudes habe ich mir angesehen, sofern zugänglich auch den Schulhof, gesehen habe ich da kein Relief eines Pan.

  10. 'Steh im Weg', 1966, Ewald Brandt, Schule Auf der Horst.

    Prinzipiell ist 'Auf der Horst' ein Stadtteil von Garbsen, aber auch eine dorthinführende Straße in Hannover. Schulen gibt in Garbsen natürlich mehrere.

  11. 'Stele', 1962, Helmut Gressieker, Eichsfelderstraße.

    Trotz mehrmaligen Abfahrens der gesamten Straße habe ich keine Granitstele gesichtet.

  12. 'Tanzende Kinder', 1953, Kurt Schwerdtfeger, Grimsehlweg.

    Am Grimsehlweg gibt es eine Schule, ein plausibler Aufstellungsort für die Kalksteinskulptur. Gesehen habe ich sie allerdings dort nicht.

  13. 'Vogelnest', 1962, Kurt Schwerdtfeger, Leipziger Straße.

    Auch hier gilt für meine Ausflüge: Erfolglos gesucht, nicht gefunden.

  14. '4 Windharfen', 1990, Gerolf Gehl, Döhren Rodelberg.

    Obgleich ich selbst jahrelang in Döhren gelebt habe, habe ich nie von dem Rodelberg gehört. Der nächste mir bekannte ist in dem Stück der Eilenriede, welches nach Waldheim beziehungsweise Waldhausen hineinragt, das ist in der Nähe des Döhrener Turms. Baumgabeln, die als Windharfen dienen könnten, habe ich da zumindest nicht gesehen.

    Einen verdächtigen Bereich in Döhren ('Wolle'), der außerhalb des Flachlands kaum als Bodenerhebung durchgehen würde, bisweilen aber als Berg bezeichnet wird, habe ich ebenfalls besucht, aber keine Windharfen gesichtet.

Nicht komplett öffentlich zugängliche Skulpturen

Einige Skulpturen, die als öffentlich zugänglich bezeichnet werden, sind es leider nicht. Einige stehen in Innenhöfen, die gar nicht einsehbar sind, andere stehen auf Schulhöfen, die irgendwann eingezäunt werden, wohl um Passanten vor den wilden Kindern zu schützen oder diese vor Mitbürgern mit abnormalen Interessen an Kindern. Ich meine, Kinder sind heute und hierzulande ja auch gar nicht mehr so häufig, da wird dann auch viel besser behütet als zu meiner Jugend, wo Kinder und Jugendliche viel eigenverantwortlicher Spielen und Pausieren durften als heute. Aber exotische Tiere hält man ja auch im Zoo hinter Gittern - von daher kann der interessierte Mitbürger natürlich auch an diesen Zäunen mal einen Blick riskieren, um mit eigenen Augen zu sehen, wie solche Kinder wohl aussehen und wie sie sich verhalten. Die ebenfalls auf den Schulhöfen aufgebauten Skulpturen sind so allerdings manchmal gar nicht oder nur teilweise für den kunstinteressierten Passanten zu entdecken. Da ist jedenfalls der Pädophile nunmehr klar im Vorteil, denn die Kinder kann man meist schon noch sehen - oder die zutraulichen durch den Zaun streicheln, wenn man keine Angst hat, daß sie beißen könnten ;o)

Die Bundeswehr wiederum droht auch gerne mit Schußwaffengebrauch, wenn ihre Grundstücke betreten werden sollten - jedenfalls mehr eine Angelegenheit für eher abenteuerlustige Kunstinteressierte. In einem Falle hat ich bei einem öffentlich zugänglich aussehenden Gelände des Bundes und des Landes auch mal ein Pförtner drauf aufmerksam gemacht, daß der dafür zuständig sei, darauf hinzuweisen, daß das Gelände privat sei, also nicht öffentlich zugänglich - andere Angaben sind da also offenbar unzutreffend - unabhängig von der Frage, wie privat ein Gelände sein kann, welches dem Land oder dem Bund, also letztlich uns allen gehört ;o)

  1. 'Connection', 1979, James Reineking, Offiziersschule des Heeres, Vahrenwalder Straße, Kugelfangtrift.

    Ich vermute, die Skulptur steht auf dem Gelände der Bundeswehr, wo Photographieren und Betreten nicht erlaubt ist. Bei der mehrteiligen Stahlplastik sind mehrere unregelmäßig geformte Platten entlang eines Platzes angeordnet.

  2. 'Das Gespräch', 1961, Maria Becke-Rausch, Innenhof Freizeitheim Linden, Windheimstraße 4.

    Die Skulptur steht schon noch. Ob jetzt auf öffentlich frei zugänglichem Raum ist eine Frage, die davon abhängt, für wie öffentlich man das Freizeitheim hält - also auch im Sinne der Panoramafreiheit.

  3. 'Die große Stehende', 1954, Kurt Lehmann, Innenhof Kaiser-Wilhelm-Gymnasium, Seelhorststraße, Gneisenaustraße.

    Den mit einem Zaun abgesperrten Innenhof der Schule kann man über dem Weg, der von der Gneisenaustraße hinter dem Gebäude entlang führt, einsehen. von weitem kann man so die Skulptur erkennen, allerdings unter ungünstigem Blickwinkel. Die Muschelkalkskulptur zeigt im typischen Stil von Lehmann eine Frau im langen Gewande in klassischer, stehender Pose.

  4. 'Farbplastik', 1979, Peter Schütz, Postscheckamt, Innenhof.

    Von der Skulptur aus Stahlblech habe ich bislang nichts gesehen, es ist mir also nicht bekannt, ob sie noch steht oder wie sie aussieht.

  5. 'Haken', 1989, Erich Reusch, Buchholzer Straße, zwischen Messeschnellweg und Stilleweg.

  6. 'Liegendes Fohlen', 1954, Kurt Lehmann, Schulhof der Leibnizschule, Röntgenstraße.

    Die leicht abstrahierte, vereinfachte Skulptur eines liegenden Fohlens befindet sich im Schulgarten und liegt im Gras, wie es sich für ein Pferd gehört.

    Nach Auskunft von der Leibnizschule ist die Skulptur von öffentlichen Wegen aus nicht zu sehen. Die Skulptur ist wegen der Einzäunung des Geländes nicht (mehr) öffentlich zugänglich.

    Hier scheint wieder die Phobie vor Schulkindern zu greifen, daß man diese einzäunen und wegsperren muß, um die Öffentlichkeit vor diesen wilden, unkontrollierbaren Geschöpfen oder gar Bestien zu schützen ;o) Leider kann dann allerdings der wagemutigere Feldforscher auch die im Schulgelände befindlichen, ehemals öffentlich zugänglichen Skulpturen nicht mehr aufsuchen.

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