Seagull Winkelsucher 1-2x

Im August 2010 habe ich einen Winkelsucher von Seagull erworben, als Zubehör für Canon EOS 5D Mark II. Der Winkelsucher ist frei drehbar und verfügt über eine Kompensation von Sehschwächen. Ferner kann die Mitte des Suchers um einen Faktor 2 vergrößert dargestellt werden.

Der Winkelsucher wird geliefert mit einem Set von Adaptern für diverse Kameratypen von verschiedenen Herstellern, einem Transporttäschchen und einer Reinigungshilfe, einer Kombination von Pinsel und Handpumpe.

Bei den Adaptern ist Canon EOS 5D Mark II nicht explizit genannt, die Kamera hat aber den gleichen Aufsteckmechanismus für Winkelsucher und Augenmuscheln wie zahlreiche andere Kameras, etwa das explizit genannte Vorgängermodell oder die EOS1D, sowie weitere EOS-Modelle mit zwei- oder dreistelligen Modellnummern - für diese wird einheitlich eine Größe von 18mm verwendet. Die Adapter sind auf einige Tüten verteilt, welche mit entsprechenden Modellnummern beschriftet sind.

Bei der Sehschwächenkompensation ist der Haken, daß diese recht leicht verstellbar ist und auch keine Möglichkeit vorhanden ist, eine Einstellung zu fixieren. Ich habe dies bei meinem Modell provisorisch mit einem Klebeband erledigt. Die Einstellung erfolgt über einen großen Gummiring, der praktisch immer irgendwie angefaßt wird, um den Winkelsucher an- oder abzubauen. Das ist also recht unpraktisch gelöst, zumal nicht damit zu rechnen ist, daß diese Einstellung häufig zu ändern ist. Zudem hat die Kamera eine eigene Korrekturmöglichkeit, die des Winkelsuchers ist damit minderwichtig.

Zur Einstellung der zweifachen Vergrößerung gibt es einen Kippschalter.

Die Augenmuschel und der Ring zur Sehschwächenkompensation sind aus einem Gummi, welches sehr streng riecht. Da stellt sich die Frage, ob das Gummi wirklich gesundheitlich unbedenklich ist. Es sind andere Produkte (besonders aus China) bekannt, wo bedenkliche Mischungen eingesetzt werden. Bei diesen Winkelsuchern gibt es keinen Hinweis darauf, daß diese in Deutschland oder Europa in dieser Hinsicht untersucht worden seien.

Beiliegend ist auch eine Anleitung, eine A4-Seite, auf der einen Seite auf chinesisch (?) beschriftet, auf der anderen in gebrochenem englisch. Mein Tip für eine Bedienung/Nutzung:

  1. Augenmuschel der Kamera abnehmen
  2. Adapter der entsprechenden Tüte entnehmen
  3. Adapter an der Kamera montieren
  4. Winkelsucher auf den Adapter stecken
  5. Sehschwächenkompensation so einstellen, daß die Autofokusfelder scharf dargestellt werden
  6. Sehschwächenkompensation mit Klebeband fixieren (nicht das Drehgelenk blockieren)
  7. Gewünschten Winkel einstellen
  8. Photographieren, gegebenenfalls dabei zweifache Vergrößerung verwenden
  9. Winkelsucher zusammen mit Adapter abnehmen
  10. Augenmuschel der Kamera wieder aufsetzen

Vermutlich ist der Adapter nach einigen Nutzungen nicht mehr so straff wie bei der ersten Nutzung, es empfiehlt sich also, den Adapter immer am Winkelsucher zu lassen, damit dieser dort fest verbunden bleibt, das erspart einen Arbeitsschritt.

Praktisch eignet sich der Winkelsucher gut für Aufnahmen in Bodennähe, auch für Hochkantaufnahmen. Aufnahmen über Kopf bleiben schwierig, zumindest ist es mir nicht gelungen, dabei eine stabile Körperhaltung einzunehmen. Auch die Angaben unter dem Sucherbild sind ohne Vergrößerung erkennbar, allerdings etwas weniger gut als ohne Winkelsucher. Die Qualität der optischen Komponenten ist gut und das Gerät eine echte Hilfe.

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