Funkfernauslöser Phottix Cleon II

Im August 2010 habe ich einen Funkfernauslöser Phottix Cleon II erworben. Der Funkfernauslöser soll bei fehlenden Hindernissen eine Reichweite von 100m haben, eignet sich sowohl für Einzelauslösung, Einzelauslösung mit einer Verzögerung von 2s, für dauerhaftes Öffnen des Verschlusses (bulb) und auch für Serienaufnahmen. Es handelt sich um zwei Geräte, einen Empfänger, der mit dem entsprechenden Anschluß der Kamera zu verbinden ist und einem Sender, der frei in der Hand getragen werden kann. Der Empfänger kann auch unabhängig vom Sender verwendet werden, um die Kamera auszulösen, dies entspricht dann einem Kabelauslöser. Mehrere Sender oder Empfänger können praktisch beliebig kombiniert werden.

Der Vorteil von Funkauslösern gegenüber Infrarotauslösern liegt darin, daß kein Sichtkontakt oder reflektierende Wände notwendig sind, um auszulösen. Hindernisse reduzieren allerdings die Reichweite des Gerätes.

Die Anleitung befindet sich in englisch auf der Verpackung. An einigen Stellen ergibt sich weiße Schrift auf gelbem Grund, was nicht besonders gut lesbar ist. Durchdacht ist das zumindest nicht. Jedenfalls funktioniert der Auslöser besser als die Anleitung auf der Verpackung lesbar ist. Daher im Folgenden vorsichtshalber eine Kurzanleitung zur Nutzung.

Nutzung des Empfängers als Kabelauslöser:

  1. Kamera abschalten
  2. Kabelverbindung zwischen Kamera und Empfänger herstellen
  3. Kamera anschalten
  4. Zum Fokussieren und Bestimmung der Belichtung großen Knopf halb durchdrücken, wie beim Kamerauslöser
  5. Der große Knopf des Empfängers löst aus, ob einzeln oder in Serie hängt von der Einstellung der Kamera ab
  6. Alternativ bleibt im 'bulb'-Modus der Verschluß solange offen, wie der große Knopf gedrückt bleibt, der Schiebeknopf kann auch von 'On' auf 'Hold' geschoben werden, um auszulösen und offenzuhalten, zurück auf 'On', um zu schließen
  7. Kamera abschalten
  8. Kabelverbindung lösen

Die Kamera löst übrigens auch aus, wenn am Empfänger der Schiebeschalter auf 'Hold' geschoben wird.
Als Kabelauslöser verwendet, ist die Batterie nicht notwendig, diese wird für den Funkbetrieb benötigt.

Nutzung des Senders (Das länglichere Gerät mit der Antenne):

  1. Kamera abschalten
  2. Kabelverbindung zwischen Kamera und Empfänger herstellen
  3. Kamera anschalten
  4. Kamera auf Einzelbildmodus stellen, wenn nur Einzelbilder gewünscht sind (kann sonst leicht zu unbeabsichtigten Mehrfachauslösungen führen, auch wenn der Sender auf Einzelbild steht)
  5. Antenne des Senders ausziehen
  6. Knopf 'Set' am Empfänger 3s drücken, bis am Empfänger die rote LED leuchtet
  7. Mit dem Schiebeschalter am Sender kann die Funktion eingestellt werden, der große Knopf dient der Fokussierung, Bestimmung der Belichtung und zum Auslösen
  8. Zum Beenden Knopf 'Set' am Empfänger 3s drücken, bis am Empfänger die rote LED nicht mehr leuchtet

In der Stellung 'S/B' des Schiebeschalters findet eine einfache Auslösung statt, wenn der Schalter am Empfänger auch 'On' steht.

Entsprechend ergibt sich eine Verzögerung von 2s bei der Stellung '2S' bei ansonsten gleichem Vorgehen. An der Kamera eingestellte Verzögerungen addieren sich gegebenenfalls zu diesen 2s hinzu.

Bei der Stellung, gekennzeichnet mit kleinen Rechtecken, ergibt sich eine Auslösung von Serienbildern - vom Sender gesteuert. Gestoppt wird dies durch einen weiteren Druck des Auslöseknopfes. In der Praxis funktioniert es besser, wenn Serienbilder an der Kamera eingestellt sind, dann reicht es, den Auslöser gedrückt zu halten, um Serienbilder mit höherer Geschwindigkeit auszulösen, als dies offenbar der Funkauslöser kann - allerdings bewirken dessen Auslösungen dann auch jedes Mal eine Aktivierung des Autofokus, was auch ein Vorteil sein kann, wenn sich der Abstand zum Motiv ändert.

Für den 'bulb'-Modus ist die Kamera entsprechend einzustellen, der Empfänger auf 'On' und der Sender auf 'S/B'. Nach halben Drücken ist der Auslöseknopf für drei Sekunden ganz zu drücken, bis die rote LED am Sender zu leuchten aufhört, um den Verschluß zu öffnen. Abermaliges Drücken beendet die Belichtung.

Die Funktion zur Änderung der Frequenz/Kodierung konnte ich nicht nachvollziehen, verschiedene Interpretationen von 'press five times continuously the Set switch' haben jedenfalls nicht dazu geführt, daß die rote LED geblinkt hätte wie angegeben. Es ist mir auch unklar, wie man damit geziehlt eine andere Kodierung einstellen können soll. Um verschiedene Auslöser voneinander zu unterscheiden, müßte also mindestens sowas wie eine Anzeige der verwendeten Frequenz oder Kodierung vorhanden sein, etwa bei Durchnumerierung der Kodierungen durch unterschiedliches Blinken einer LED.
Inhaltlich ist die Aufforderung zum mehrmaligen kontinuierlichen Drücken sicherlich unsinnig. Kontinuierlich drücken kann man nur einmal. Das zeigt bereits, daß diese Funktion unausgegoren ist.

Meiner Meinung nach schlecht ist, daß der Sender keinen Ausschalter hat. Zwar wird nur gesendet, wenn etwas gedrückt wird, doch dies kann auch versehentlich passieren, wenn das Gerät in einer Kameratasche liegt. Eine entsprechende starre Verpackung ist also zu empfehlen, um ein versehentliches Entleeren der Batterie zu vermeiden. Wünschenswert wäre hier als auch beim Empfänger eine Schiebeschalter zum Ein- und Ausschalten. Das vermeidet weitgehend versehentliche Aktivierungen. Der Ein/Ausschalter des Empfängers ist immerhin vertieft angeordnet, was ein versehentliches Betätigen bereits erschwert.

Der Funkfernauslöser eignet sich nicht, um zusammen mit dem Funkauslöser für das Blitzgerät verwendet zu werden (Phottix Tetra PT-04 II). Die Störung ist nicht reproduzierbar, manchmal geht es, manchmal löst das Blitzgerät nicht aus oder zur falschen Zeit, manchmal löst die Kamera nicht aus. Darauf weist Phottix zwar auf seiner internet-Seite hin, nicht aber auf den Verpackungen oder Beipackzetteln der Fernauslöser selber.

·  1 ·  2 ·  3 ·  4 ·  5 ·  6 ·  7 ·  8 ·  9 ·
Start · Galerie-Index · Portraits · Pflanzen · Pilze · Tiere · Orte · Öffentliche Kunst in Hannover · Experimentelles und Sonstiges · Technisches · Impressum · Anmerkungen ·