Kamera: Panasonic Lumix DMC FZ 20

Bei der von mir 2004 erworbenen Panasonic Lumix DMC FZ 20 handelt es sich um eine Digitalkamera mit fest eingebautem Zoomobjektiv (6-72mm, 2.8, Leica), wegen des relativ zum Kleinbildformat sehr kleinen Sensors (etwa ein sechstel Kantenlänge des Kleinbildformates) entspricht dies im Kleinbildformat etwa Brennweiten von 36-432mm. Allerdings liegt mit 4:3 ein anderes Seitenverhältnis vor als beim Kleinbildformat (3:2). Der Sensor hat 2560x1920 Pixel (knapp 5 Millionen Pixel). Das ergibt insgesamt einen Pixelabstand von etwa 2.2 Mikrometern. Dies bedeutet, daß die förderliche Blende aufgrund von Beugung relativ klein ist gegebenüber Kameras mit Sensoren im Kleinbildformat.

Wegen des kleinen Sensors ergibt sich einerseits eine recht kompakte Bauweise, andererseits ergeben sich auch andere Bedingungen hinsichtlich der Schärfentiefe, die bei den kleinen Brennweiten viel größer ist als beim Kleinbildformat bei gleicher Blende. Ferner ist die Naheinstellgrenze abhängig von der Brennweite. Die maximale Vergrößerung ergibt sich somit leider bei der kleinsten Brennweite mit einem Abstand von wenigen Zentimetern zur Frontlinse. Das erschwert einerseits eine gute Ausleuchtung von Nahaufnahmen, andererseits ist immer viel Hintergrund zu erkennen, der aufgrund der hohen Schärfentiefe nicht komplett verschwimmt. Somit eignet sich die Kamera nicht optimal für wirklich gute Nahaufnahmen. Bei vielen Tieren wird zudem die Fluchtdistanz recht schnell unterschritten. Auch die Möglichkeiten des Weitwinkels sind recht begrenzt, was mich allerdings nicht sonderlich stört. Dafür ist allerdings die Lichtstärke im Telebereich sehr gut - insbesondere für den Preis der Kamera, für den es bei Spiegelreflexkameras nicht einmal das Gehäuse oder ein besseres Objektiv gibt.

Die Anzahl der Pixel bietet für internet-Anwendungen noch deutliche Reserven für Nachvergrößerungen und Optimierung des Ausschnitts, so daß sich ganz neue Möglichkeiten des Photographierens ergeben. Dies liegt nicht zuletzt auch an der Möglichkeit der direkten Anzeige und Kontrolle des Bildergebnisses direkt nach der Belichtung auf dem integrierten Bildschirm und den großen Kapazitäten der Speicherkarten. Neben der üblichen Speicherung im Format JPEG/JFIF ist auch eine im Format TIFF verfügbar, welches aber auch keinen größeren Dynamikbereich zu haben scheint, also keine gravierenden Vorteile hinsichtlich der Qualität bietet. Zudem wird offenbar auf einer schnellen Speicherkarte nur ein fehlerhaftes, grünstichiges TIFF ablegt, welches zudem noch seitlich verschoben ist. Somit ist dies Format allenfalls mit einer langsamen Speicherkarte brauchbar.

Während es lobenswert ist, daß eine Gegenlichtblende gleich mitgeliefert wird, ist es schlecht, daß am Objektiv kein Filtergewinde vorhanden ist, so daß etwa der Einsatz brauchbarer Nahlinsen erschert wird. Der Filter ist dafür an die Gegenlichtblende zu schrauben. Auch das eingebaute Blitzgerät ist zumindest für Nahaufnahmen problematisch, weil beim kleinsten Aufnahmeabstand das Objektiv den Gegenstand abschattet. Mittels eines selbstgebastelten Aufsatzes für das eingebaute Blitzgerät konnte ich allerdings Anfang 2010 die Eigenschaften für Nahaufnahmen deutlich verbessern. Der Aufsatz besteht aus einer weißen, flexiblen Kunststofftülle von etwa 10cm Kantenlänge mit einer etwa zwei Millimeter dicken Wand. Die Oberseite habe ich zusätzlich innen mit Aluminiumfolie verkleidet, weil für Nahaufnahmen ohnehin nur das Licht vom Blitzgerät her nach unten abgestrahlt werden muß. Neben einer Umlenkung des Lichtes um das Objektiv herum wird dies zusätzlich etwas aufgeweicht, so daß bei den Nahaufnahmen auch keine sonst für solche Blitzgeräte typischen Schlagschatten entstehen, sondern eher diffusere Schatten.
Alternativ kann ich bei Nahaufnahmen auch mein Stabblitzgerät 45CT5 von Metz verwenden, insbesondere weil ich dafür auch einen justierbaren Sensor Mecamat habe, der sich direkt auf das Motiv ausrichten läßt. Wegen des geringen Aufnahmeabstandes ist allerdings die Ausleuchtung mit einem zusätzlichen Blitzgerät auch nicht einfach, welches aber immerhin nutzbar ist.

Die Situation für Nahaufnahmen läßt sich ferner deutlich verbessern, wenn ein Achromat (mehrlinsige Nahlinse) für Makroaufnahmen verwendet wird. Damit ist auch der Telebereich für Nahaufnahmen nutzbar und es wird möglich, mit etwas größeren Abständen bis zu einer Abbildungsgröße von einem Viertel oder gar einem Drittel zu gelangen. Der mögliche größere Abstand vermeidet auch das Problem der Abschattung des Blitzes hinreichend.
Durch Verwendung eines Achromaten reduziert sich ferner die Bildqualität kaum und da es keine Auszugsverlängerung gibt, reduziert sich auch nicht die Lichtstärke. Somit eignet sich die Kombination gut für einen Einstieg in die Makrophotographie mit 'Bridge-Kameras'. Durch das geringe Gewicht ergibt sich so ein brauchbarer Kompromiß für den mobilen Einsatz mit wenig zusätzlichem Gepäck.

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