Öffentliche Kunst in Lübbecke

'Trauernde'

Ursprünglich diente der zylinderförmige Sockel mit Inschriften wohl einer Bronzeskulptur als Standfläche. Die Inschriften dienen dem Gedenken der im ersten Weltkrieg verstorbenen Mitbürger. Die Bronzeskulptur wurde offenbar im Kriegswahn 1942 der Wiederverwendung zur Waffenproduktion zugeführt. Ersetzt wurde sie 1955 dann durch eine Steinskulptur zweier Trauernder: Dargestellt sind eine junge Frau und ein Kind, die den Blick gesenkt halten, auf eine Schale gerichtet, die die Frau in Händen hält. Die Frau sitzt auf einer Art Hocker, der junge kniet daneben. Das Kind, eine Knabe, Jugendlicher ist eng an die Frau geschmiegt, welche eine Hand vertrauensvoll auf seine Schulter gelegt hat. Bemerkenswert an der Frau ist allenfalls noch eine glockenartige Frisur mit Mittelscheitel.

Einer Hinweistafel ist zu entnehmen, daß eine christliche Schau des Todes dargestellt sein soll, wobei die junge Frau dann zu einer himmlischen Botengestalt wird, welche dem Jungen das Wasser des ewigen Lebens in der Schale zum Trost reicht. Diese Interpretation scheint mir aber reichlich überladen zu sein, mal abgesehen davon, daß ich persönlich mit himmlischen Botschaftern und dem Wasser des ewigen Lebens nichts anfangen kann. Wenn man es bei der Interpretation zweier Trauernder beläßt, kann man man die Steinskulptur als für die Zeit gut gelungen durchgehen lassen...

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