Öffentliche Kunst in Hannover

flusswärts 2: Brücke

Die Granitskulptur sieht von einer Seite wie ein unbearbeiteter Findling aus - auf einer Seite eine Bruchkante, sonst eher flach wie ein Keil zulaufend. Auf der anderen Seite ist eine kleine Schneise mit rechteckigem Querschnitt eingearbeitet, die an der Bruchkante ungefähr im rechten Winkel abknickt, weiter unten nochmal mit stumpfem Winkel grob wieder in die alte Richtung, aber mit anderer Neigung. Die Schneise ist der einzige Bereich, der sichtbar bearbeitet ist, die Fläche dort ist rau und huckelig.

In dem Zusammenhang überrascht erstmal der Titel, denn bei einer Brücke stellt man sich eher eine Konstruktion vor, die eine Schneise oder Vertiefung überspannt. Die Schneise invertiert diese Vorstellung eher, sie durchquert in dem Falle das massive Gestein. Eine Brücke verbindet auch zwei Teile, die Schneise trennt. Somit steht der Titel in Spannung zur Skulptur - und sofern dem Passanten beides bekannt ist (die Titel von allen Werken der Ausstellung stehen gemeinsam auf einigen Tafeln etwas weiter weg von den Skulpturen) - regt das natürlich auch dazu an, über Trennendes und Verbindendes nachzusinnen. Auch ein Berg oder großer Fels kann ja trennen und die Schneise hat dann wie die Brücke eine verbindende Funktion.

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