Öffentliche Kunst in Espelkamp

St. Martin

Die Skulptur stellt zwei Männer dar, wobei der größere, aufrechtstehende den anderen, gebeugten, nackten umarmt und in ein Gewand hüllt. Die Umarmung wirkt zärtlich, fürsorglich. Der nackte Mann scheint dabei in die Umarmung hineinzulaufen oder auch seitlich aus ihr hinaus. Das eine Bein des Umarmten weist eine deutliche, tiefe Wunde auf, auch der Arm.

Offenbar bezieht sich die Skulptur auf den Heiligen Martin von Tours, der einerseits das Christentum über die Gallier gebracht haben soll, andererseits später aber auch gern selbst beziehungsweise sein Mantel als Kriegsmaskottchen herhalten mußte. Dazu ist zu sagen, daß er selbst lange Zeit römischer Soldat war, wenn auch nicht ganz freiwillig.

In seiner Legende geht es darum, daß er seinen Mantel geteilt haben soll, um im kalten Winter einem Bettler das Leben zu retten. Offenbar bezieht sich darauf die mit dieser Bronze-Skulptur dargestellten Szene. Auf den Herrn bezieht sich jedenfalls auch das Martinssingen samt Umzügen mit Laternen.

Handwerklich ist interessant, daß in der Bronze klar die Strukturen der Lehmvorlage hervortreten. Dies wird besonders beim Bettler deutlich, bei dessen Haut der Lehm offenbar nur grob geformt wurde. Das mag auch die Ursache sein für die Stellen, die ich oben als Wunden bezeichnet habe.

·  1 ·  2 ·  3 ·  4 ·  5 ·  6 ·  7 ·  8 ·
Start · Galerie-Index · Portraits · Pflanzen · Pilze · Tiere · Orte · Öffentliche Kunst in Hannover · Experimentelles und Sonstiges · Technisches · Impressum · Anmerkungen ·