Öffentliche Kunst in Espelkamp

Nach der Flucht

Nach der Flucht bezieht sich eigentlich vorranging auf die vertriebenen Deutschen nach dem zweiten Weltkrieg, von denen sich sehr viele in Espelkamp angesiedelt haben. Allerdings sind im zweiten Weltkrieg und davor und danach viele geflohen und viele hatten nicht einmal eine Chance dazu oder es gab kein Danach.

Unabhängig wer vor wem weswegen auf der Flucht ist, wenn es ein Danach gibt, dürfte das Ergebnis oftmals so aussehen wie hier eindrucksvoll dargestellt. Müde sitzt die Gestalt mit leeren Händen und geschlossenen Augen. Die unmittelbare Gefahr scheint überstanden zu sein, doch außer dem Leben scheint alles verloren. So wird gar nicht richtig offenbar, was überstanden ist, die Erschöpfung und der Verlust überdecken alles, was immerhin doch erreicht wurde - man hat die Flucht überlebt. Und so kommt auch nicht so recht Erleichterung auf, nochmal das Schlimmste überstanden zu haben - was mehr ist, als viele andere erreicht haben, die es nicht geschafft haben, die auf der Strecke geblieben sind oder schon vor dem Start dahingemetzelt wurden.

Was bleibt ist die Einsamkeit, ohne neuen Aufbruch, ohne Abschluß des Vergangenen, neue Freundschaft wird es nicht weitergehen. Mit der Angst im Nacken oder dem ewigen Blick zurück gibt es keinen Neuanfang.

So sitzt die Gestalt in sich gekehrt am Ende ihrer Kräfte und gern möchte man ihr Mut und Kraft zusprechen, helfen, nach der Flucht wieder voranzuschauen.

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