Öffentliche Kunst in Espelkamp

Der Schmelztiegel - Symbol einer Stadt ohne Beispiel

Wie der Titel schon andeutet, ist der Brunnen speziell auf Espelkamp zugeschnitten. Neben Jahrhunderte alten Dörfern ist die Kernstadt 'Mittwald' erst nach dem zweiten Weltkrieg aus einer Munitionsanstalt in ein Auffanglager für Aussiedler, Flüchtlinge, Vertriebene umgewandelt worden und hat 1959 die Stadtrechte bekommen. Insofern ist Espelkamp ein Schmelztiegel für Menschen verschiedener Kulturen und Herkünfte. Dies wird bei dem Brunnen durch verschiedene Märchen- und Sagengestalten aus verschiedenen Regionen als Symbole zum Ausdruck gebracht, die auf einem sogenannten Kurenkahn vereint werden.

Die Figuren sind oder waren zumindest beweglich. Einige Gelenke lassen sich derzeit allerdings entweder gar nicht oder nur unter großem Kraftaufwand bewegen.

Oben am Mast sind die Wappen der Ortschaften von Espelkamp angebracht, die drei Espen-Blätter des Stadtwappens und drei weitere westfälische Symbole: Kiepenkerl, Fachwerkhaus, Westfalenroß.

Der Kahn hat zwei Segel, über welche überraschender Weise Wasser in den Kahn fließt. Zudem scheint der Wind bei den beiden Segeln aus entgegengesetzter Richtung zu kommen, könnte aber auch scharf von der Seite kommen, wenn man davon ausgeht, daß die Ausrichtung der Segel fixiert ist, was bei dem Brunnen sicher der Fall ist. Das Wasser fließt durch mehrere Rohre wieder aus dem Kahn in ein Becken mit runder Grundform und von dort über einen Überlauf an der Bugseite des Schiffes in die Abflußrinne rund um den Brunnen.

Im oder am Kahn befinden sich die habgierige Fischersfrau aus dem pommerschen Märchen 'Von dem Fischer und siine Fru', der Berggeist des Riesengebirges Rübezahl, der Pelikan des Deutschritterordens, ein oberschlesischer Bergknappe, der Freiherr von Münchhausen, ein Offizier vom Zarenhof aus der Zeit, als unter Katharina der Großen Deutsche im Wolga- und Schwarzmeergebiet angesiedelt wurden. Im Brunnenbecken um den Kahn ist ein Fisch mit einer Krone angekettet. Dies ist ein Stint, welcher der Stadt Glück bringen soll, was sich auf eine Sage aus Ostpreußen über die Stadt Nikolaiken bezieht.

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