Öffentliche Kunst in Hannover

Windspiel

Auf einem Masten ist auf einem Gelenk ein weitgehend weiß gehaltenes Gestänge montiert. Die einzelnen Stangen bilden Kreissegmente mit teils verschiedenen Radien. Solche mit verschiedenen Radien sind in einer Kreissegmentfläche angeordnet. Mehrere solcher Flächen gibt es, die jeweils unter gleichen Winkeln zusammengefügt sind, beziehungsweise durch eine andere Fläche mittig geschnitten werden. Eine gedachte Kugel umschließt so das gesamte Gestänge.

An den drei Treffpunkten unten sind drei kleinere Kugeln vorhanden. Ungefähr mittig sind zusätzlich drei kleine runde Platten senkrecht montiert, so daß diese dem Wind Angriffsflächen bieten und sich eher als die Gestänge als Antrieb für ein Windspiel eignen. Die Platten haben Aussparungen. Eine davon ist der Umriß eines Hauses, eine andere ist ein dezentrierter Kreis. Die dritte Platte hat zwei Aussparungen, im wesentlichen zwei sich überlappende Kreise. Die Schnittfläche ist wieder als Fläche dargestellt. An den Schnittflächen sind zusätzlich noch zwei kleine Kreisflächen vorhanden.

Die sorgfältig durchdachten diskreten Drehsymmetrien werden durch die drei Platten (und den Haltemast) gebrochen. Das ergibt einen interessanten Kontrast in der Skulptur, die Strenge der Symmetrie, der geometischen Formen gegenüber den verspielter gehaltenen kleinen Platten. Beides hat seinen Platz im menschlichen Denken. Vieles, auch die äußere Erscheinung des Menschen hat eine näherungsweise Symmetrie, durch Details gebrochen, die aber Bestandteil der Individualtität sind. Die Symmetrie steht auch für die theoretische Perfektion mathematischer Konzepte, der Symmetriebruch für die komplexere Realität, welche sich mit einfachen Konzepten so nicht fassen läßt, wobei nicht auszuschließen ist, daß auf einer noch höheren Betrachtungsebene andere, idealere Symmetrieebenen auftreten, die nur noch nicht verstanden worden sind.

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