Fingerdickes Tauwerk ist um die Zaunstäbe des Vorgartens geflochten. Von dort reichen Taue zu Fragmenten von sechs schwarzen, etwa unterarmlangen Schiffsmodellen, die auf weißem Kies in zwei Gruppen zwischen den Büschen des Vorgartens kieloben liegen. Die Taue verschwinden unter den Schiffen im Kies - bei den beiden offenen Modellen ist zu sehen, wie das Tau unter der kompletten Länge des Schiffes verläuft. Ein Modell sieht im übrigen eher wie eine Hälfte einer Tierfalle aus, im gezackten Bogen ragt ein Segment nach oben.
Die Modelle tragen also Trauerfarbe, entweder weil sie nicht fertigebaut worden
sind oder sie ihre 'Nutzphase' hinter sich haben - im hübschen Kontrast übrigens
zum weißen Kies oder Schnee, in welchem sie liegen.
Und oft ist es ja leider auch so, daß einfacher Schrott als billiges Spielzeug verkauft
wird, welches sich dann entweder zügig selbst zerlegt, schnell langweilig wird oder
aber sogar aus gesundheitlich bedenklichen Materialien besteht - kein Wunder also,
daß so manches Zeug die Müllverbrennungsanlagen füttert, die Feuerbestattung sozusagen
vor dem Wohlstandsmüllfriedhof.
Dieser Friedhof ist da natürlich ästhetisch viel attraktiver, die Schiffsleichname
werden dargeboten, ihr Ende wird nicht nur zelebriert, der Müll wird als Kunst
einer neuen Verwendung zugeführt.
Zur Weihnachtszeit sind übrigens die benachbarten Büsche auch noch mit weiterem
Wohlstandsmüll dekoriert - Weihnachtslichterschlangen ;o)