Öffentliche Kunst in Hannover

Umschauende

Die leicht abstrahierte Gestalt einer Frau steht am Wegesrand, die Arme erhoben, die Hände schützend oder abwehrend über den Kopf gehalten. In der Abstraktion geht das kleidartige Gewand nahezu ohne Kontur in Kopf, Füße und Hände der Bronzeskulptur über. Auch die Haare sind nur als einfache, flächige Struktur ausgeführt. Die Konturen der Arme wirken kantig, das Gesicht einfach gehalten. Mit dem zur Seite gedrehten Kopf schaut sie über die Schulter - wonach? Sicher ist das an dieser Stelle, einer vielbefahrenen Straße in der Innenstadt keine Anhalterin, die sich nach einer Mitfahrgelegenheit umschaut, zumal sie dafür in die falsche Richtung schaut. Wozu könnte die Abwehrhaltung dienen?

Trotz der Abwehrhaltung der Arme wirkt der Gesichtsausdruck nicht ängstlich oder besorgt, die Haltung ist aufrecht. Von daher wirkt die Frau auch nicht pauschal defensiv. Etwas scheint sie aufmerksam, wachsam gemacht zu haben, daher schaut sie sich um, noch ohne konkrete Gefahr, aber auch nicht grundlos auf das gefaßt, was da kommen mag - oder auch nicht.

Über die Jahrzehnte ist es offenbar eher der Zahn der Zeit gewesen oder ein angeheftetes Kaugummi, gegen das sich die Skulptur nicht zu wehren vermochte. Die Zeit hat interessante Strukturen hinterlassen, wo wohl das Regenwasser entlanggeflossen ist und eine andere Färbung der Patina bewirkt hat.

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