Öffentliche Kunst in Hannover

Saxum Scissum

Die Steinskulptur steht auf einem niedrigen Sockel. Eine eckige blaue Stahlschelle hält drei Objekte zusammen. Das mittlere der Objekte ist rot und keilförmig und ist ungefähr senkrecht von oben kommend oben breit und unten schmal, der Keil zeigt also nach unten. Die anderen beiden Objekte sind Sandsteine, einer etwas höher als der andere.

Von der Form her sehen sie so aus, als gehörten sie ursprünglich zusammen und seien durch den Keil gespalten worden. Von der Oberflächenstruktur und Farbe her sieht es eher so aus, als seien sie nur so bearbeitet worden, als hätten sie mal zusammengehört. Entlang der Trennungseite gibt es auch Löcher, die so aussehen, als seien die Steine an dem Spalt auseinandergesprengt worden. Je weiter man nach oben kommt, desto schlechter passen die zum Keil gewendeten Seiten der beiden Steine zusammen, was noch deutlicher macht, daß diese nie zusammengehört haben - oder daß der Eindruck erweckt werden soll, daß dem so ist, denn natürlich kann auch die Oberfläche des einen Steins anders bearbeitet worden sein als die des anderen, um leichte Unterschiede hervortreten zu lassen.

Daß ich mal Latein in der Schule hatte, ist ja auch schon länger her - was heißt Scissum? Riß oder Spalt vielleicht, von daher hieße der Titel sächsischer Spalt, also nicht viel mehr, als man ohnehin sieht. Oder vielleicht doch, denn wenn die beiden Sandsteine eher zusammengefügt statt getrennt werden, verhindert der Keil die symbolische Zusammenfügung.

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