Öffentliche Kunst in Hannover

Rübezahlbrunnen

Der Rübezahl stammt ursprünglich aus dem Riesengebirge. Nach dem zweiten Weltkrieg hat er sich allerdings mehr oder weniger zwangsweise umorientieren müssen wie viele Leute, die sich hier aus seiner Gegend angesiedelt haben, denen man mit diesem Brunnen etwas aus der alten Heimat mit in die neue Heimat geben wollte.

In der Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges gilt Rübezahl als launischer Berggeist, Riese oder Schrat. Mit den netten Mitbürgern kommt er allerdings deutlich besser zurecht als mit den weniger netten, was man ja auch wiederum verstehen kann, jedenfalls verhält er sich wohl nicht sehr diplomatisch, sondern eher impulsiv und aufbrausend.

Hier steht er jedenfalls als Steinskulptur auf einem Podest, welches am Rand, jedoch innerhalb des Beckens steht. Er guckt über den Brunnen hinweg in die Ferne. Dabei stützt er sich auf eine Art Keule oder Ast, wobei er die dicke Seite nach unten hält. Er trägt einen einfachen Umhang oder ein einfaches Gewand, ähnlich einem Nachthemd, welches bis etwas unter die Knie geht. Lehmann hat den Stein nun so bearbeitet, daß seitlich betrachtet das Nachthemd in die Keule übergeht. Technisch fungiert die Keule auch als drittes Bein zur Stabilisierung der Figur, was so mit dem abstrahierten, fließenden Übergang von Gewand zu Keule recht geschickt gelöst ist. Ob er mit dem leicht abstrahierten, freundlich lächelnden Riesen allerdings wirklich den Geschmack der damaligen Zielgruppe getroffen hat, ist nochmal eine andere Frage. Aber gute Skulpturen können beim Betrachter ja auch das Verständnis für Kunst erweitern.

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