Öffentliche Kunst in Hannover

Rosenjunge

Die im Rosengarten stehende Bronzeskulptur zeigt ein zartes Kind oder einen schlaksigen Jugendlichen nackt, nur mit einer Rose in der rechten Hand. Gesichtszüge und Figur sind eher kindlich bis androgyn. Wo ein Mann oder ein Junge einen Penis haben sollte, fehlt dieser, ein Hodensack ist allerdings vorhanden. Dies Wesen steht also etwas verlegen, hält eine Hand gegen den Bauch wie auf sich weisend und die andere streckt es mit der Rose etwas nach vorne, als wolle er diese dem Betrachter übergeben.

Ältere Damen haken sich beim Rosenjungen gerne mal unter und lassen sich so ablichten, scherzend, ihr erster Freund hätte ähnlich ausgesehen - nunja, auf die Details bezogen wollen wir das mal nicht hoffen ;o) Ob da auch leicht pädophile Neigungen hervortreten, wenn sich die Damen so an die Figur kuscheln, vermag ich nicht zu beurteilen.

Jedenfalls wirkt Vierthalers Vorgehen etwas inkonsistent. Romantischer Junge mit Rose ist in Ordnung, der hat aber was an. Nackter Jugendlicher mag auch in Ordnung sein, wenn man nicht gerade androgyne Menschen thematisieren will, was hier wohl nicht beabsichtigt ist, sollte man sich aber entscheiden, was man darstellen will - und das dann komplett durchziehen. Das Verstecken oder Verstümmeln des Geschlechtes jedenfalls bei einer Skulptur, die sonst keinen besonderen Abstraktionsgrad aufweist, wirkt etwas albern.

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