Öffentliche Kunst in Hannover

Mahnmal für die Sinti im Altwarmbüchener Moor

Das Mahnmal ist etwa an der Stelle aufgestellt, wo der Abzweig zum Sammellager im Altwarmbüchener Moor für Sinti und Roma zur Zeit des Nationalsozialismus war. Heute liegt ein Stück weit durch den Wald dahinter der viel später angelegte Altwarmbüchener See. Das Mahnmal ist ein stilisiertes, geschlossenes Tor aus Holz, zwei Pfosten, oben ein Bogen, statt der Tore zwei Listen mit Opfern. Hinter dem Mahnmal geht ein verwachsener Pfad in den Wald, der vorrangig aus Birken besteht.

Auf dem zum Joch geformten Torbogen ist notiert: 'Das Tor von Auschwitz war der Eingang zur Hölle'. Auf den Pfosten sind zum einen die Z-Symbole im Dreieck zu finden, mit denen 'Zigeuner', Sinti und Roma zur Nazizeit stigmatisiert wurden. Zum anderen gibt es einen christlichen Fisch mit der Behauptung 'Jesus siegt' und zwei Sprüche aus der Bibel: 'Herr sie zerschlagen dein Volk und plagen dein Erbe Psalm 94,5-8' und 'Merkt doch auf, ihr Narben im Volk! Und ihr Toren, wann wollt ihr klug werden!'

Vandalismus kurz nach der Aufstellung hat allerdings gezeigt, daß zumindest einige Toren immer noch nicht klug geworden sind - das Mahnmal mußte erneuert werden - womit sich einmal mehr zeigt, wie wichtig solche Mahnmale sind und die damit verbundene Erinnerung an die Gefahr durch die Toren und jene, die ihnen folgen.

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