Öffentliche Kunst in Hannover

Mädchen mit Fischen

Aufgestellt: ?
Künstler: Ludwig Vierthaler
Standort: Friedrich-Ebert-Platz

Bei der Steinskulptur im Brunnenbecken handelt es sich um eine knapp bekleidete junge Dame - ungefähr erwachsen scheint sie zu sein - und diese hat gleich vier große Fische dabei! Zwei hält sie in den Armen in Brusthöhe. Die zwei anderen Fische liegen auf dem Boden, zwischen ihren Schenkeln eingeklemmt. Mit einem Bein kniet sie, beim anderen steht der Fuß des angewinkelten Beins entschlossen auf dem Boden. Auch der Blick der Dame wirkt entschlossen, vielleicht gar etwas schnippisch - und natürlich, bei vier Fischen auf einmal muß sie sich durchsetzen können. In den Mäulern der Fische sind die Düsen des Brunnens, die im Betrieb also seitlich weg von der Dame abspritzen.

Was ihre Bekleidung anbelangt, so hat sie nur ein Tuch auf dem Schoß, nur spärlich verbergend, was sie mit den Fischen zwischen den Schenkeln vorhaben mag. Hinten lukt der nackte, knackige Hintern hervor, zwischen den Fischen eine Brust, die sie zweifellos mit den Fischen abschubbert. Um die Hüften herum hat sie ein deutliches Speckröllchen, also ist sie offenbar ganz gut durch den Winter gekommen. Vermutlich muß sie gar nicht viel vorhaben, wenn die glitschigen Fische noch leben sollten und sich zwischen ihren Schenkeln und an ihrer Brust winden und zu springen versuchen, sich an ihr reiben, sich ihren Schenkeln und Armen zu entziehen versuchen.

Der sexuelle Bezug über die glitschigen Fische zwischen den Schenkeln und an den Brüsten ist offenbar. Da bekommt der Begriff Fischliebhaberin jedenfalls eine sehr anschauliche Bedeutung. Stellt Vierthaler hier verschlüsselt Selbstbefriedigung dar? Oder gar Gruppensex? Zu Vierthalers Zeiten sicherlich brisante Themen für öffentliche Darstellungen, daher auch stark verschlüsselt. Oder stellt es doch ganz offen und unverschlüsselt einfach Sodomie dar? Sind die Fische tot, könnte man das auch elegant formulieren: nekroichthyophile Sodomie. Als Motivwahl wäre all das bemerkenswert, die Motivation dafür, dies hier in Ricklingen aufzustellen, bleibt dabei im Dunkeln.