Öffentliche Kunst in Hannover

Ludwig Klages

Die Gedenktafel weist auf das Geburtshaus von Friedrich Konrad Eduard Wilhelm Ludwig Klages (1872/1956) hin, einem studierten Chemiker, welcher sich der Philosophie, Psychologie und Graphologie zugewendet hat, wobei man letztere mittlerweile ähnlich wie die Astrologie als Hirngespinst einordnet.

Neben einer entsprechenden Inschrift gibt es auf der Tafel ein Portrait des Herren als Relief. Dies ist recht realistisch ausgeführt und bietet ansonsten wenig Bemerkenswertes.

Bemerkenswert ist bei der Inschrift allerdings, daß auffällig viele Trennstriche verwendet werden, obgleich genug Platz auf der Tafel ist, um ohne Trennstriche auszukommen - immerhin mochte Klages keine Fremdwörter und auf der rechten Seite gibt es folgende Trennungen: 'Philoso-phen' und 'Psycho-logen'. Links wird allerdings auch einmal getrennt: 'Geburts-haus'.

Ferner ist auch noch ein Zitat von Klages selbst notiert, worin es um den Zusammenhang zwischen Leib und Seele geht, aber nicht um gutes Essen, wie man vielleicht denken könnte. So meint er, der Leib sei die Erscheinung der Seele - die Seele der Sinn des Leibes.
Hat Klages bei der Graphologie die Seele zwischen den Schnörkeln einer Sauklaue gefunden oder als Psychologe bei der Analyse psychisch Kranker?
Irgendwie scheint er jedenfalls von einer Trennung von Ich (Seele?) und Körper auszugehen, sonst würde er nicht so sehr beide Begriffe thematisieren. Nun ist ja das Ich mehr ein dynamischer Prozeß des Körpers - funktioniert er nicht mehr, gibt es auch kein Ich mehr. Die Sinnfindung scheint mir auch recht gewagt zu sein. Wer mag, darf sich den Sinn des Lebens doch besser selbst festlegen und wer es nicht mag, kann es genausogut lassen und besser was für die Gemeinschaft Produktives tun.

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