Öffentliche Kunst in Hannover

'Leibniz-Zitat am Warmbüchenkamp'

Die Installation hat eigentlich keinen Titel.

Der Spruch ist von der gleichen Technik wie der am Hohen Ufer am Historischen Museum, die Anbringung hier ist jedoch eine komplette Fehlkonzeption, da das Gebäude, bis 2011 auch eine Rotbuche, Teile des Spruches verdeckt. Der Baum wurde gefällt - schade eigentlich um dem Baum, da hätte man sich gleich überlegen sollen, den an geeigneterer Stelle zu pflanzen. Jetzt verhindert vor allem das gewinkelte Gebäude selbst und die nicht eingeschaltete Beleuchtung das Lesen des Spruches:
Jedenfalls im Zustand im Jahre 2012 zeigt sich, daß der Spruch mindestens ein Stockwerk höher hätte angebracht werden müssen, um von der Straße aus lesbar zu sein. Ich meine auch, die Leuchtstoffröhren sind abends nicht (immer?) angeschaltet - zumindest habe ich sie noch nicht angeschaltet gesehen.

Das Zitat stammt von Gottfried Wilhelm Leibniz (1646/1716), in seiner Monadologie § 68 kann man den Spruch nachlesen:

Obwohl die Erde und die Luft, die zwischen den Pflanzen des Gartens sind, oder das Wasser, das zwischen den Fischen des Teiches ist, weder Pflanze noch Fisch sind, enthalten sie doch wieder Pflanzen und Fische, wenn auch meist in einer nicht wahrnehmbaren Feinheit.

Aus heutiger Sicht ergibt das keinen großen Sinn, zu Leibniz' Zeit mag man soetwas aber geglaubt haben. Wie man festgestellt hat, bestehen die Dinge um uns herum aus Atomen, welche hauptsächlich aus leerem Raum bestehen, der sogenannten Elektronenhülle und einem winzigen massiven Kern. Vielleicht ist ja auch der Raum quantisiert, so daß man nicht mal diesen beliebig teilen kann. Jedenfalls trifft man nicht immer wieder auf das Gleiche in kleinem Maßstab, wenn man Details betrachtet. Es ergeben sich irgendwie immer etwas andere Regeln, nach denen die Dinge auf verschiedenen Größenskalen ablaufen.
Leibniz war ja mit der Differentialrechnung beschäftigt, da glaubt man natürlich an eine Art Kontinuum, welches immer weiter teilbar ist und keine körnige Substruktur hat, denn mit einem Kontinuum kann man einfacher rechnen - und meist klappt das trotzdem sogar ganz gut, wenn man die Differentialrechnung passend auf die Strukturen im jeweiligen Größenbereich anwendet, nur die Regeln sind im Detail eben immer etwas anders.

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