Öffentliche Kunst in Hannover

Innenwelt

Um die zentrale Sandsteinskulptur, die 1994 entstanden ist, sind 2011 sechs weitere Sandsteinquader unterschiedlicher Höhe mit quadratischem Querschnitt angeordnet worden. Anders als die zentrale, große Skulptur weisen die kleinen Klötze keine besondere Struktur auf und sollen den Langenhagener Bürgern Lina und Rudolf Kienert gewidmet sein, die verfolgten Juden zur Zeit von Hitlers-Regime halfen.

Die zentrale Skulptur ist deutlich größer als die anderen. Mal abgesehen von einer rauen Oberflächenstruktur besteht sie aus einem kleineren, ungefähr kubischen Quader als Sockel und einem weiteren Quader etwa gleicher Höhe, aber ungefähr doppelter Breite als Kopfteil. So entsteht ein pilzartiger Eindruck, allerdings eckig, nicht rund. Der obere Teil hat zudem große Rissen eingearbeitet, durch die man in den Quader hinein- und teils auch wieder hinaussehen kann. Aus der Nähe betrachtet, ist erkennbar, daß der Stein an den jeweiligen Stellen auseinandergesprengt wurde, wonach Teilbereiche der Bruchstellen vergrößert wurden, wonach der Stein wieder zusammengefügt wurde, so daß an den zusammengefügten Stellen nur winzige Risse erkennbar sind, die sich dann zu den größeren Durchbrüchen erweitern. Am Rand solcher großer Risse sind auch noch einige Bohrungen in den Stein erkennbar, die verraten, wie der Stein mechanisch aufgesprengt wurde. Entlang der Oberfläche sind weitere Bohrungen zu sehen, die wohl ebenfalls erkennen lassen, wie der gesamte Block aus dem Fels gesprengt wurde.

Der Bezug des Titel ist auf den ersten Blick ziemlich einsichtig. Durch die Risse blickt man scheinbar in die Innenwelt des Steins, die durch die Bearbeitung hervorgeholt wurde. Aber auch das ist natürlich eine Täuschung, denn durch die Bearbeitung ist ja eben das Innen zum Außen geworden. Um wirklich in irgendwas reinzugucken, muß dieses bei den verwendeten Wellenlängen einigermaßen transparent sein. Bei Sandstein mag also ein gepulster Röntgenlaser reichen. Oder aber für sichtbares Licht verwendet man anderes Material, also etwa klares Glas oder Kunststoff.

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