Öffentliche Kunst in Hannover

Aufbruch, Ausbruch, Durchbruch

Skulpturen von vier Damen warten auf dem Platz - auf den Bus oder nette Begleitung? Kann man so nicht sagen. Gemein ist den Damen, von denen drei stehen und eine sitzt, neben der Körperfülle der vorurteilsbehaftete Eindruck des Hausmütterchens. Die Kleidung ist teils gemustert ausgeführt, bei dreien herrschen eher Brauntöne vor, eine trägt als Kontrast eine blaues Kleid mit weißen Punkten. Punkte gibt auch bei der Nachbarin als Raubkatzenmuster auf einer Tasche und bei der nächsten auf dem neckisch kurzen Jäckchen. Drei tragen jeweils eine Tasche, die mit dem blauen Kleid stattdessen zwei Tüten.

Was den Titel anbelangt - also die Damen wirken eher gemütlich, behäbig statt agil, von solch wilden Aktionen wie Aufbruch, Ausbruch oder Durchbruch ist bei diesen an sich nichts zu erkennen. Es entsteht also eine signifikante Spannung zwischen Titel und Werk. Aber es heißt ja auch, stille Wasser seien tief. Und wer weiß, vielleicht schlummert auch in diesen Damen ein Vulkan, der nur noch nicht zum Ausbruch gekommen ist. Und wenn der Bus kommt, folgt unweigerlich der Aufbruch. Und wo geht es dann hin? Ein Ausbruch aus dem ruhigen Alltag, ab zum benachbarten Flughafen und raus in die Welt? Oder müssen die vier dazu erstmal die Mauern des Schweigens zwischen ihnen einreißen, durchbrechen, um ins Gespräch zu kommen? Auch das wäre ein Durchbruch, Aufbruch zu etwas neuen, ja vielleicht auch ein Ausbruch von Emotionen...

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