Öffentliche Kunst in Hannover
Kreisteilung - Quadratanordnung - Kugel
- Aufgestellt: 1987
- Künstler: Alf Lechner
- Standort: Königsworther Platz, Georgengarten
Die Konstruktion aus Cortenstahl besteht von Weitem gesehen scheinbar aus einfachen geometrischen
Formen, die bei näherer Betrachtung zu einem Dialog der Dimensionen werden.
Bei genauerer Betrachtung hat die Kugel eine kompliziertere Oberflächenstruktur
mit Dellen und noch feineren Strukturen. Der andere, etwas davon entfernte Teil der
Struktur zeigt je nach Betrachtungsrichtung Kreissegmente oder rechte Winkel und Abmessungen von Quadraten.
Dies sind zweidimensionale Strukturen oder eigentlich parametrisch eindimensionalen Kurven im dreidimensionalen Raum,
geformt aus Stahlrohr mit quadratischem Querschnitt.
Während die Kugel ein Optimum von maximalem Raum bei minimaler
Oberfläche ist, also sowohl den zweidimenensionalen als auch dreidimensionalen Raum beinhaltet,
ist die Kurve erstmal nur ein eindimensionales Objekt, welches erst durch
die Präsenz im Raum dessen Dreidimensionalität ausfüllt. Das Motiv der Kugel wird in
Form des Kreissegmentes des Rohrobjektes wiederholt, die Charakteristik des dreidimensionalen
Raumes durch das Abknicken im rechten Winkel. Die an der Oberfläche gebrochene Perfektion
der Kugel findet seinen Gegenpart in der Abweichung der Kurvenform durch die endliche Größe
des quadratischen Querschnittes. Die vierte Dimension unserer Raumzeit ergibt sich
implizit durch den Betrachter, der Zeit braucht, um den Blickwinkel auf die Skulptur zu
wechseln, um sie aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Die Skulptur ist leider
sporadisch beschmiert, die Schmierereien gehören natürlich nicht zur ursprünglich gedachten Skulptur.
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