Öffentliche Kunst in Hannover

Kopf-Stein-Pflaster

Bereits der Titel deutet auf das Wortspiel hin, welches hier ironisch-geistreich umgesetzt wurde. Nach dem Ebenbilde des Künstlers wurden hier Betonköpfe zu einem Kopfsteinpflaster verlegt, welches eben doch aufgrund der groben Struktur nur schlecht begeh- oder befahrbar ist. Von weitem mit echten Schädeln leicht zu verwechseln, erinnert es auch an ein Massengrab und hinterläßt ein leichtes Grauen, eine Assoziation an ideologisch motivierte Massenmorde. Zum Glück, muß man sagen, erkennt man dann bei näherem Hinsehen, daß es 'nur' Betonköpfe sind, die der Künstler hier wortspielerisch zum Pflaster verwendet hat, nicht gleichmäßig angeordnet, nur eben gerade nebeneinander, sonst zufällig, auch gewährleistend, daß dies Pflaster garantiert nicht zu benutzen ist. Da der Künstler nun auch noch sein eigenes Abbild hier ausbreitet und zahlreich wiederholt, wird das Werk gleichzeitig zur ironischen Selbstikonifizierung, wo das Konterfei doch stets bedroht scheint, mit Füßen getreten zu werden.
Ohnehin durch Assoziation mit einem Massengrab und der Körperlosigkeit der Betonschädel käme schon etwas Mitleid mit dem 'Opfer' hoch, wenn man nicht wüßte, das es das Konterfei des Künstlers selbst ist.

Der Standort im urban gepflasterten, asphaltierten Raum neben dem Parkhaus ist auch ein wenig dem Wortspiel geschuldet, weswegen der Ort nicht gerade zum gemütlichen Verweilen einlädt, aber welches Kopfsteinpflaster macht das schon, wie jeder weiß, der auf einem normalen schon einmal mit dem Rad hat fahren müssen ...

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