Öffentliche Kunst in Hannover

In Vent

Aufgestellt: 1996
Künstler: Robert Schad
Standort: Innenhof Sparkasse, Bereich Aegidientorplatz, Friedrichswall, Breite Straße

Der Innenhof des Sparkassengebäudes am Friedrichswall sorgt für Ruhe dicht neben der vielbefahrenen Straße. Das Skulpturenensemble aus Stahl bevölkert den Hof locker und fast organisch wie ein Stück (abgestorbener) Wald. Neben Stümpfen ragen einzelne Figuren weit hinauf und konkurrieren damit mit dem mehrstöckigen Gebäude um die Lufthoheit des Innenhofes. Im oberen Bereich sind zudem auch einige Figuren mit Querstreben verbunden.

Aufgrund der Innenhoflage ist das Ensemble nicht mit einem Blick oder einem Photo komplett zu erfassen. Dazu ist es notwendig, den Platz von einem Eingang zu einem anderen zu durchqueren, sich zu drehen, immer wieder zu schauen, Strukturen zu entdecken.

Der Titel selbst dürfte englisch zu verstehen sein, vent dann im Sinne von Luftloch, Öffnung, Abzug, im Verb gibt es aber auch einen Zusammenhang zum abreagieren von Gefühlen, sich an etwas auslassen, etwas entlüften. Somit kann sich der Titel auf den Aufstellungsort beziehen, denn das Figurenensemble wurde extra für diesen Innenhof angelegt.

Wer schon in früheren Jahrzehnten in Hannover war, mag sich auch noch an die ehemals auf dem Friedrichswall vorbeiführende Hochstraße erinnern, deren Strahlstreben und -konstruktion über die Jahre etwas baufällig geworden waren, wonach diese abgerissen wurde und die Kreuzung am Aegidientorplatz komplett neu gestaltet wurde. Die Stahlstreben in diesem benachbarten Innenhof können so auch wie ein Nachhall, eine Erinnerung an die Jahrzehnte wirken, wo die Stahlstreben der Hochstraße die benachbarte Straße und Kreuzung besetzt haben, wie diese viel später installierten Stahlelemente jetzt den Innenhof der Sparkasse bevölkern, als hätte die Sparkasse den massiven, später rostigen Stahl vor der Tür dann doch vermißt.