Öffentliche Kunst in Hannover

Den Hannoveranern zu Füßen gelegt

Zu Kurt Schwitters hundertstem Geburtstag ist dieses Bodenrelief entstanden. Kurt Schwitters ist praktisch der Gründer des Dadaismus, von ihm und anderen dieser Kunstrichtung gibt es einige Werke im Sprengelmuseum zu sehen. Das auf dem Reflief befindliche Gedicht hat er 1920 geschrieben.

Die Wortspielereien des Textes, aus dem das Bodenrelief besteht, haben auch Bezug auf ein weiteres Gedicht von Kurt Schwitters über die fiktive Person Anna Blume. Daher wissen wir auch, daß Anna von vorne wie von hinten gut ist - wie etwa auch Otto. Wie der Text überzeugend darlegt, liegt der Fall auf den ersten Blick bei Hannover ganz anders, übrigens auch bei Dada, was rückwärts Adad auch nicht mehr Sinn ergibt. Schwitters gelingt jedoch durch geschickte Argumentation eine witzige Sinnfindung, die sich zu lesen lohnt.

Ein anderer Anknüpfungspunkt ist die Legendenbildung, was die ursprüngliche Bedeutung des Namens 'Hannover' ist, da gibt es verschiedene Theorien, warum also nicht noch eine weitere hinzufügen?

Die dritte Spielerei bezieht sich auf den Fluß oder Bach Leine, den man bisweilen in oder um Hannover sehen kann. So kann 'Hunde an der Leine führen' in Hannover verschiedene Bedeutungen haben, wobei sich auch wieder eine klassische Bedeutungsherleitung von Hannover im Sinne von 'hohes Ufer' auf die Uferböschung der Leine bezieht, auf eine Stelle, wo man heute in der Tat gut mit dem Hunde einen Spaziergang an der Leine wagen kann.

Neuenhausen hat nun diesen Text von Schwitters auf eine Stahlplatte gesetzt, welche in das Pflaster in Hannovers Altstadt eingelassen ist, wie sich auch bereits aus dem Titel der Arbeit schließen läßt. Hier bietet sich also die Chance, unbedenklich Kunst mit Füßen zu treten.

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