Öffentliche Kunst in Hannover

Grundgesetzartikel

Bei der Installation sind aus Keramikkacheln einige Artikel des Grundgesetzes notiert und diese im Pflaster des Platzes eingelassen.

Hinsichtlich der Auswahl der Artikel war zu erfahren, daß die beteiligten Hainhölzer meinten, daß die ausgewählten besonders erinnerungswürdig für einige Problemfälle in Hainholz seien, insofern sind die also aus persönlicher Erfahrung oder aus Erfahrung der Nachbarschaft ausgewählt.

Ich habe auch zwei Mitwirkende fragen können, ob es nicht etwas gewagt sei, Artikel des Grundgesetzes in den Boden einzulassen, wo sodann ja jeder Passant das Grundgesetz mit Füßen treten könne. Dies ist allerdings beabsichtigt, war die Antwort, auch hinsichtlich der Problematik, daß die betreffenden Artikel auch sonst ja gerne im übertragenen Sinne mit Füßen getreten werden, insofern sei die Anordnung ein zusätzlicher Denkanstoß. Und ich denke, immer noch besser die Kacheln mit Füßen treten als Menschen und ihre Würde, denn auch hier gilt ja, die Darstellung ist nicht das Dargestellte selbst, etwas was einige Mitmenschen immer wieder gerne verwechseln, wenn es um Repräsentationen von Werten geht, an die sie selber glauben (brennende oder mit Fäkalien dekorierte Nationalflaggen, Karikaturen von Propheten etc).

Wer jedenfalls Grundgesetzartikel in den Boden einläßt, hält sie sicherlich für robust und belastbar, Werte die etwas aushalten können. Dies steht im großen Kontrast zu jenen, die sich gleich persönlich beleidigt oder angegriffen fühlen, wenn ihre Werte und Vorstellungen angegriffen werden und ihnen somit eigentlich nicht allzu viel zutrauen.

Die Installation ist allerdings so groß relativ zur eigenen Körpergröße, daß sie sich nur schlecht so photographieren läßt, daß man alles lesen kann, also einfach mal selber vorbeischauen und selber zutreten ;o)

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