Öffentliche Kunst in Hannover

Großer verletzter Kopf

Überdimensionierte Hände umschließen bei der Bronze-Skulptur den Kopf, schützend oder diesen auch in einem Akt der Verzweiflung zusammenhaltend oder -drückend. Ein Stück der Nase scheint herausgeschnitten zu sein. Auf der leicht herausgestreckten Zunge des geöffneten Mundes befindet sich eine undefinierte ellipsoide Form. Im Gesicht selbst ist nicht, wie man anhand des Titels vermuten könnte, Schmerz oder Leid zu erkennen, eher schon ein in sich gekehrter Trotz oder Stolz, der das verletzende Äußere mehr noch als die Hände abzuwehren sucht. Der Kopf gibt sich somit verschlossen, von der Außenwelt abgekehrt. Vielleicht handelt es sich mehr um eine psychische Verletzung, die hier verarbeitet werden muß, die ebenso Abwehr verlangt wie ein physischer Angriff. Dringt die ellipsoide Form in den Kopf ein oder wird sie wie ein Kokon als Verpackung der verarbeiteten Verletzung ausgestoßen? Gesicht und Haltung der Zunge wirken eher so, als würde damit etwas Unwillkommenes aus dem Kopf entlassen, ein Akt der Befreiung nach hartem, innerem Kampf, bei dem jeder Einfluß und jede Beobachtung von außen unwillkommen ist.

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