Öffentliche Kunst in Hannover

Große Begehbare Hannover

Die Skulptur besteht aus mehreren, bis zu vier Meter hohen, gebogenen Stahlblechen. Die Flächen selbst sind immer senkrecht zum Boden. Die Bleche sind aber so geschnitten, daß die Kanten unter unterschiedlichen Winkeln auf den Boden treffen. Die Kanten wären wohl jeweils gerade, wären die Flächen nicht gebogen. Wie der Name der Skulptur schon andeutet, kann man zwischen den Stahlblechen hindurchgehen.

Der großzügige, weite Eindruck von außen wandelt sich innen schnell beim Betreten in eine isolierende Enge. Läßt man die emotionale Wirkung zu, ergibt sich so eine starke Raumerfahrung. Je nach Blickwinkel ergeben sich viele interessante Perspektiven von außen wie von innen. Der matte Stahl ist freundlich hell. Durch die matte Oberfläche wird jedoch nicht die Umgebung reflektiert, das Licht nur diffus gestreut.

Aufgestellt ist die Skulptur am Rande der Calenberger Neustadt in der Nähe des Ufers der Ihme. Auf der anderen Seite befindet sich das durch seine Größe die andere Uferseite komplett dominierende Ihmezentrum. Dieses wurde einst als Stadt in der Stadt mit Wohnen, Einkaufen und Arbeiten auf kurzen Wegen konzipiert. Aufgrund einiger konzeptioneller Fehler hat sich das Zentrum jedoch nie in das komplett anders strukturierte Linden integriert, an dessen Rand es sich befindet und auch nicht in die Calenberger Neustadt. Der Bau wird auch heute noch von vielen als Fremdkörper in Linden empfunden und ist dort mehr oder weniger gescheitert. Heute zieht es sich durch teilweisen Rückbau noch weiter in sich zurück in die Isolation.

In diesem sozial etwas brenzligen, anonymen Umfeld (im Ihme-Zentrum soll sich sogar eine konspirative Wohnung der RAF befunden haben) sollte die Skulptur offenbar etwas Kultur, Lebensqualität in die Gegend bringen. Tatsächlich ist der erste Standort so gut gewählt, daß die Skulptur diese Seite des Ufers als wichtige Landmarke dominiert hat. Nachdem das Ihme-Ufer zum Zwecke der Sanierung von Altlasten und als Wasser-Rückhaltezone zur Vermeidung anderweitiger Überschwemmungen umstrukturiert wurde, ist die Skulptur 2013 allerdings etwas weiter zu Calenberger Neustadt hin verlegt worden und dominiert den Bereich nicht mehr so stark, obgleich es auch hier auf einem eigenen Platz aufgebaut ist.

Die hohe Präsenz der Skulptur und die gute Lage wird leider auch von Schmierfinken erkannt, die dies als gute Projektionsfläche für ihre Selbstdarstellung durch Schmierereien erkannt haben. So versuchen sie, das Kulturgut in ihren eigenen persönlichen Abgrund, in ihre Depression hinabzuziehen, um auch andere Passanten zu deprimieren. Die Aussage und Präsenz der Skulptur ist jedoch so robust, daß sich auch diese Schweinerei überdauert. Regelmäßige Reinigungen und eine nachträglich angebrachte Grafitti-Schutzschicht, die eine regelmäßige Reinigung vereinfacht, waren allerdings notwendig, um die Vandalen einigermaßen in Schach zu halten.

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