Öffentliche Kunst in Hannover

Fragmente

Die aufgespannten roten Planen und die kleinen roten Fragmente auf dem Plexiglas in den Holzkästen korrespondieren mit den Strukturen und dem Wegesystem der dahinterliegenden Abraumhalde. Das Rot bildet einen starken Kontrast zum inzwischen teilweise renaturieren Abraumhügel und führt so das Auge durch die Landschaft.

Die Reihung der Planen nimmt natürlich auch die sich ehemals immer wieder sich wiederholenden Tätigkeiten beim Bergbau auf - es wurde immer weitergegraben, die Position verändert, nicht aber das Konzept, bis dann eben alles durch einen Wassereinbruch zum Erliegen gekommen ist. So hat natürlich auch die Schar der Planen einen Anfang und ein Ende, wie der Abbau von Rohstoffen, die eben nicht erneuerbar sind, sich in keinem Kreislauf befinden, sondern sich erschöpfen. Immerhin - die Installation selbst ist auf einer sogenannten Ausgleichsfläche aufgestellt. Ausgleich bezieht sich auf den Verlust von Naturflächen durch Baumaßnahmen bei Straßen und in der Stadt, die hier durch Ansiedlung reichhaltiger Flora und Fauna kompensiert werden soll. Dabei muß man sagen, irgendwann war ja hier mal reichhaltige Natur, Urwald vermutlich, der bereits vor Jahrhunderten gerodet wurde. Eigentlich wird also hier auch in Zukunft nichts ausgeglichen. Das Konzept der Ausgleichsflächen wird unter dem Gesichtspunkt mindestens so auffällig wie die roten Planen, die hier derzeit als Kunstwerke aufgestellt sind.

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