Öffentliche Kunst in Hannover

'Drachentöter Georg'

Das Motiv von Georg dem Drachentöter ist seit den Kreuzzügen in einigen christlichen Regionen recht beliebt. Interessant dabei ist, daß das Motiv bei den Kreuzzügen frei erfunden wurde, um den Georg quasi als Maskottchen zu etablieren. In den biblischen Geschichten wird das Drachentöten nicht Georg zugeschrieben.

Jedenfalls ist in die Fassade eine Skulptur integriert, wie eine Art Ritter auf dem Pferde sitzend ein sich am Boden windendes echsenartiges Wesen mit einer Lanze aufspießt. Das Echsenwesen hat zudem wohl auch noch Fledermausflügel, wie es sich wohl für so einen fiktiven Drachen gehört.

Spannend dabei ist eigentlich, warum das Motiv immer wieder aufgegriffen wird, obgleich es ja unmöglich ist, daß ein Ritter einen Drachen aufspießt. Der Drache symbolisiert natürlich an sich den christlichen Angstgegner, den Teufel, was aber bei den Kreuzzügen ganz zwanglos auch auf Andersgläubige ausgedehnt wurde. So wird dies Motiv zu einem Musterbeispiel, wie Fragmente einer Religion umgebaut und dann instrumentalisiert werden, um damit Handlungen und Motivationen zu rechtfertigen, die aber auch rein gar nichts mit den ursprünglichen Inhalten der Religion zu tun haben.

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