Die Begegnung - Photogalerie Dr. Olaf Hoffmann

Auf einer Grundplatte stehen zwei Figuren von Rauchern, Mann und Frau, voneinander abgewendet. In die Grundplatte geritzt ist das Paar in inniger Umarmung. Wenn man das Datum der Aufstellung betrachtet und die Raucher, die heute bei Wind und Wetter vor der Türe stehen, wirkt die Skulptur irgendwie auch wie ein visionärer Vorschlag für die damalige Zeit, der heute nahezu realisiert ist.

Die Haltung der beiden ist subtil, die der Frau eher deprimiert in sich zusammengesunken, die des Mannes eher betont locker, inneren Frust nicht wirklich kaschierend. Die beiden wirken etwas ratlos, wie sie mit der Situation umgehen sollen.

Die Ritzung in der Bodenplatte wirkt auf den ersten Blick wie ein Schatten, ist hier aber wohl eher wie eine Erinnerung an die Vergangenheit, wo es für die beiden in Sachen Beziehung besser gelaufen ist. Haben sie da noch gekuschelt, so betonen sie jetzt, daß sie nichts mehr voneinander wissen wollen, jedoch so sehr, daß dies als Lüge offenbar ist.

Stellt sich der Betrachter vielleicht noch die Frage, was schiefgelaufen sein könnte - es sind ja sogar beides Raucher, daran wird es nicht liegen - so legt doch der Titel nahe, daß die Frage völlig belanglos ist. Die Skulptur steht exemplarisch für die Begegnung von Mann und Frau oder allgemeiner noch einem Paar. Irgendwas läuft einfach immer schief. Und dann ist die Geschichte entweder gelaufen oder ein jeder muß etwas tun, um den kleinen Abstand nicht zum Abgrund werden zu lassen. Andererseits, wenn es wirklich nicht funktioniert, ist dies die Chance einen Schlußstrich zu ziehen, nach dem Motto 'Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.'