Öffentliche Kunst in Hannover

Dicke Hannoveranerin

Ich vermute ja, Werthmann bezieht sich bei dem Titel mit Hannoveranerin auf 'die' Skulptur. Auch den Brunnen bei der Telekom hat er schlicht 'Brunnen Hannover' genannt. Und dick ist ziemlich klar, ist ja bis auf den Masten, auf dem das Objekt montiert ist üppig und kugelartig in der Grundform. So handelt es sich wohl nicht um ein Portrait einer Bekanntes des Künstlers.

Die Skulptur besteht in der Grundform aus zwei ungefähren Halbkugelschalen, die von innen mit einer Konstruktion an einen Haltemast gefügt sind. So entsteht rundum ein Schlitz in der Größe des Haltemastes. Der Schlitz gewährt dem aufmerksamen Betrachter auch Einblicke in die inneren Werte der Skulptur - Haltekonstruktion und Ausformung der Innenseiten der Halbkugelschalen.

Eine Seite ist als Kugelschale belassen, auf der anderen sind die für Werthmann typischen Geflechte angebracht, die die Schale auch durchdringen, so also in dieser auch Löcher hinterlassen. Auf beiden Seiten ist zudem zu erkennen, daß die Schalen wohl aus kleineren Elementen zusammengeschweißt wurden.

Die zerrissene, überwucherte Seite steht so im Kontrast zur Rückseite, auf der bislang nur relativ geringe Spuren der Erosion zu finden sind, etwa die durch Regenwasser hervorgerufenen Streifen, die es allerdings auch auf der Vorderseite gibt. Der perfekten Kugelform wird also die organisch wirkende Durchwucherung entgegengesetzt. Auch in der Mikrostruktur wäre die Oberfläche natürlich nicht perfekt kugelförmig, so ist die Kugel also nur eine abstrahierte Idee, aus der sich das faßt lebendig wirkende Geflecht zu entwickeln scheint.

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