Öffentliche Kunst in Hannover

Der Denker (Maganizo; the thinker)

Bei der Steinskulptur handelt es sich um einen Quader, in den die Konturen eines pummeligen, kompakten Menschen nur reliefartig eingearbeitet sind. Die Gliedmaßen lösen sich also nicht vom massiven Körper. So sitzt der Denker introvertiert, schwer und massiv auf dem Schulhof. Eine Hand liegt auf einem Knie, die andere stützt den gesichtslosen Kopf mit einer Kapuze. Beide scheinen in Handschuhen zu stecken. Also ist für den Denker wohl gerade Winter - oder aber er schottet sich so von der Außenwelt ab, daß er gedanklich nur noch in eigenen Sphären schwebt, jeglichen Kontakt mit der Umwelt abgebrochen habend. Wenn sich das Denken nicht mehr auf die Welt draußen bezieht, keine Interaktion mehr mit ihr stattfindet und das Denken zum Strudel im Hirn wird, ist das Fachwort dafür wohl Hirnwichserei. So mahnt die Skulptur wohl die Schüler in der Pause auf dem Hof davor, sich nicht zu einem kompletten, introvertierten, gestörten Hirnwichser zu entwickeln. Sonst endet man wie dieser hier, der sich schon in äußerer Selbstauflösung zu befinden scheint, keine individuellen Merkmale aufweist und fast auf einen Quader reduziert ist.

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