Öffentliche Kunst in Hannover

Daphne

Daphne gehört als sogenannte Bergnymphe zur altgriechischen Mythologie. Der Name bedeutet übersetzt Lorbeer.

Der klassische Mythos beginnt damit, daß der Gott Apollo den Liebesgott Eros als schlechten Schützen verspottet hat. Als Reaktion darauf hat dieser einen Liebespfeil auf Apollo abgeschossen mit jener Daphne als Zielperson des Liebeszaubers. Diese wiederum, welche bis dahin völlig unbeteiligt war, hat sozusagen von Eros einen Antiliebespfeil abbekommen, damit diese keinesfalls auf Apollo hereinfällt. Der triebgesteuerte, skrupellose Apollo jedenfalls verfolgt sie, die sich ihm zu entziehen sucht. Auf ihre Bitte hin wird sie daraufhin von ihrem Vater in einem Lorbeerstrauch verwandelt. Selbst in der Erscheinung belästigt sie Apollo weiter, welcher später sogar einen Lorbeerkranz trug oder seine Leier damit schmückte.

Entsorgen wir mal den mythologischen Firlefanz, so versinnbildlicht die Geschichte einfach, wie eine Frau Opfer testosterongesteuerter Männer wird. Ein dummer Streit zwischen zwei Männern ist Auslöser ihres dramatischen Schicksales, wobei sie selbst zunächst komplett unbeteiligt rücksichtslos als Opfer ausgewählt wird. Als Opfer des Übergriffes ändert sich ihr ganzes restliches Leben, ihre Persönlichkeit und ihr Selbstwertgefühl, wobei ihre Ehre und Würde auch nach der Tat in den Dreck getreten wird.

Die Bronzeskulptur zeigt den Moment der Verwandlung von Mensch in Pflanze, quasi die Entstehung des Lorbeerstrauches aus Daphne. Klar zeigen sich schon florale Strukturen wie verwachsene Äste, aber auch noch menschliche Extremitäten sind erkennbar, Kopf, Arme, Beine, Körper. Jedenfalls reduziert sich Daphne so zu einem Geflecht von dünnen oder gar spitzen Gebilden.

Neben der originalen Inschrift weist eine offenbar später angebrachte Inschrift unten auf dem Betonsockel kurz auf den Mythos hin und hat als Überschrift den Begriff 'Metamorphose'.

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