Öffentliche Kunst in Hannover

Celebration Tulips

Was zunächst wie ein Strauß von Heliumluftballons mit glänzender Hülle erscheint, ist tatsächlich eine mehrere Tonnen schwere Konstruktion aus lackiertem und poliertem Edelstahl. Die Schwere des Objektes fällt erst auf, wenn man es komplett bewegungslos im sich immer kreuselnden Wasser liegen sieht. Das Wasser ist praktisch immer in Bewegung, so ist es im Wesentlichen die polierte Skulptur, die den frischen, kreativen Bau verzerrt widerspiegelt.

So feiern, zelebrieren die Tulpen das umgebende Bauwerk selbst, die andererseits fast wie lieblos hingeworfen im Wasser zu liegen scheinen. Zudem sind die Blumen stark abstrahiert, die Formen von Blüten und Stengel sind aber deutlich erkennbar, wenngleich die Blüten nicht gerade tulpenähnlich aussehen.

Jeff Koons ist zum einen bekannt für die ironisch-künstlerische Aufarbeitung von Gebrauchsgegenständen ähnlich 'Ready Mades' und Kitschartefakten, zum anderen aber auch durch die Ikonisierung und Enttabuisierung von Sexualität und Geschlechtsverkehr in der Kunst im Rahmen seiner Reihe 'Made in Heaven'. Verglichen mit älteren Darstellungen von Blumen-Kitsch kommt dieser Tulpenstrauß erstaunlich elegant, abstrakt und schön daher. Auch vermeidet Jeff Koons es hier komplett, mit Themen, die für den Innenhof einer Bank problematisch sein könnten, zu provozieren. Geradezu harmonisch fügt sich also dieser Blumenstrauß in den Gebäudekomplex ein, um einfach zu dekorieren und durch die eigenen Spiegelungen mit denen der großen Glasflächen und des Wassers drumherum zu spielen. Der wesentliche Kontrast besteht in der Farbigkeit, die den Strauß in der Glasumgebung regelrecht aufleuchten läßt und so die vielfältigen Perspektiven, Winkel und Formen des Baus um einen kräftigen Farbtupfer ergänzt.

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