Öffentliche Kunst in Hannover

'Blauer Wittekind'

Die blau angemalte Skulptur steht in einer Fassadenische im ersten Stock unter einem Balkon. Dargestellt ist ein bärtiger Herr mit Schwert, Horn, Schild und geflügeltem Helm, der recht selbstbewußt in die Gegend guckt. Man sieht ihm an, daß er das repräsentative Herumstehen erfolgreich geübt hat und auch das grimmige Gucken.

Von der Aufmachung und Bekleidung her dürfte der Wittekind, auch Widukind der Sachsen dargestellt sein, der um 780 herum gelebt hat, als Karl der Große sich bemühte, unter dem Vorwand der Christianisierung die Sachsen zu unterjochen. Wittekind war jedenfalls einer der Anführer der Sachsen, die sich gegen diese Bemühungen wehrten, weswegen auf beiden Seiten reichlich Leute niedergemetzelt wurden. Wittekind wurde irgendwann sogar getauft und verschwand mehr oder weniger in der Versenkung, die Sachsen unterlagen letztlich den Franken und wurden integriert.

Einst soll die Skulptur auch vergoldet gewesen sein, oder zumindest gülden angemalt, aber natürlich bei den heutigen Goldpreisen steht der Wittekind in schlichten Blau sicherer da. Man weiß ja nie, auf welche Gedanken manche kommen.

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